Ernst Happel Stadion, 51.428 Zuschauer
Endlich wars soweit und unser aller „Europameister der Herzen“ startete ins Turnier. Und live vorort eine kleine wackere unerschütterbare Freundesgruppe aus dem Herzen Europas, Wels. Rossi (Reiseleiter), Steven, Alex B. und meine Wenigkeit hatten das Glück Besitzer einer Karte zu sein.

Optimistische Österreich-Fans

Da die Zugfahrt im stolzen Preis von 80 Juros inkludier war, ergab sich natürlich die logische Konsequenz, dass wir dieses „Schnäppchen“ im Anspruch nahmen. Bei den heutigen Bezinpreisen wär es aber denke ich sowieso die einzige Alternative gewesen. Naja, ausser vielleicht mit dem Fahrrad, aber lassen wir das.
In Wien angekommen wurde schnell klar, dass Österreich ein sehr beliebtes Urlaubs-, oder Exil-Land für unsere südlichen Freunde aus Kroatien ist. Allerdings genauso freundschaftlich lief das Ganze auch ab.

Freundschaftliche Party

Im Stadion war es dann einfach nur „geil“ (neumodischer Jugend-Ausdruck) da zu sein. Und bei der Nationalhymne haben Alex B. und ich so laut gegröllt, dass selbst der Kärntner Jörgl das noch bei sich zu Hause gehört haben muß. Für alle Nicht-Orangen kann es auch der Landeshauptmann von Vorarlberg Sausgruber gehört haben!

Die kroatische Fankurve

Die kleine feine Eröffnungsfeier

Das Spiel konnte beginnen, und die Kroaten versuchten zu Beginn die Hausherren unter Druck zu setzen. Und das gelang, denn in der 4ten Minute hieß es plötzlich Elfmeter für die Gäste. Ein Moment des Schreckens für alle österreichischen Fans, die es nicht glauben wollten und dem Schiri die Schuld gaben!
Superstar Modric ließ beim Elfer Jürgen Macho (Matscho) keine Chance und das Spiel begann somit mit einem Rückstand für Österreich von neuem. Allerdings waren weiterhin die Kroaten am Drücker.
Es dauerte einige Zeit bis unsere Jungs das Spiel offen halten konnten. Mit mehreren weniger erfolgreichen Weitschüssen gelang es nicht Torhüter Pletikosa zu gefährden.
Und kurz darauf machte der Schiri auch den Elferpfiff wieder etwas gut, denn Pogatetz, der wegen Meckerns (Wie eine griechische Bergziege) Gelb gesehen hatte, sah keine Rote Karte, nach einem frühzeitig versuchten Leiberltausch mit Olic!
Ab der 35ten Minuten dann waren die Kroaten mehr in ihrer eigenen Hälfte zu finden, und so kam Österreich noch vor der Pause zu zwei guten Möglichkeiten, aber zu keinem Ausgleich.
Halbzeit und in der Kurve wurde heftigst über den Elfmeter diskutiert. Alkoholfreies Bier machte das Ganze auch nicht leichter.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste geendet hatte. Ein Sturmlauf Österreichs, allerdings vorerst ohne richtig gefährlich zu werden.

Die Fans feuerten ihr Team an

Nach einer Stunde wurde der meiner Meinung nach farblos gebliebene Säumel aus dem Spiel genommen und Ivica Vastic kam für ihn aufs Feld. Weiters wurde der Flügelflitzer und Flankengott Ümit Korkmaz eingewechselt was minutenlange „Ümit Ümit Ümit“ Rufe zu Folge hatte.
Und diese zwei neuen frischen Kräfte (38+23 Jahre = 61 durch 2 ergibt das flotte Durchschnittsalter von 30,5 Jahren) brachten das Team in Stimmung für mehr. Wie entfesselt spielten Hickes Mannen jetzt auf und ich für meinen Teil war einem Herzinfarkt sehr nahe.
Chancen über Chancen, aber die oftmals als langsam verschrieenen Abwehrspieler Kroatiens köpften alles raus was in die Nähe ihres Gehäuses geflogen kam.
Und als alle schon dachten es wär aus, kam es noch mal zu einem Freistoß durch Kapitän Ivanschitz, doch der wuchtige Kopfball von Roman Kienast ging am Tor vorbei.
Dann war es aus und die Kroaten feierten ihre ersten 3 Punkte im Turnier, während Österreichs Team lautstark aufgebaut wurde, denn diese Niederlage war mehr als unverdient.

Auch nach dem Spiel war es sehr ruhig, wenngleich das Sicherheitssystem nicht recht verständlich war, denn es mischten sich alle Fangruppierungen ohne jegliche Polizisten oder Ordner in der Gegend. Also wenn das bei anderen Spielen auch so ist, na bumm….
Das Chaos nach dem Spiel ergab sich dann aber erst bei den U-Bahn-Stationen und auch bei der ÖBB, die wohl nicht mit dem Andrang gerechnet hatten, oder einfach darüber hinweg sahen. Hauptsache ausgebucht, nicht wahr!?
Endlich in Wels angekommen, wär ein Schlummertrunk nicht schlecht gewesen, aber es schüttete in Strömen und so beließen wir es und hakten einen tollen Euro-Tag pünktlich zur Geisterstunde ab.