Viktoria Marchtrenk – Blaue Elf Wels 3:0 (2:0)
Viktoria Platz Marchtrenk, 150 Zuschauer, Schiedsrichter Karl Waldl

Torfolge:
1:0 (11.) Roland Japek
2:0 (43.) Michael Aistleitner
3:0 (80.) Patrick Klostermann

Ein eingefleischter Anhänger der Welser Blauen Elf machte mich auf diese Partie aufmerksam. Ein Derby in der Bezirksliga Süd der besonderen Art, spielte doch der Tabellenführer (Viktoria) gegen den Vorletzten (Blaue Elf). Dramatik war also garantiert, und kam heute auch nicht zu kurz. Da ich auf Grund von Arbeit und anderen privaten Verpflichtungen schon lange kein Fussballspiel mehr gesehen hatte, fiel mir die Entscheidung auf den Platz zu gehen sehr leicht.


Anstoss um 16:30 bei perfektem Fussballwetter. Der Abstiegskandidat begann druckvoll und überraschte die Marchtrenker mit schnellen Kombinationen.


Am Anfang der Partie hatte der Tabellenführer vor dem gegnerischen Tor nur wenig zu melden. Die Gastgeber kamen so gut wie nie gefährlich vor das Tor der Welser.


Die Marchtrenker kamen in dieser Situation fast immer einen Schritt zu kurz.


Blaue Elf Wels war die tonangebende Mannschaft, die auch zu hervorragenden Einschussmöglichkeiten kam. Zwei hundertprozentige Chancen wurden aber vergeben. Erst dann konnten sich die Marchtrenker etwas erfangen.


Der Abstiegskandidat aus Wels schaltete nun einen Gang zurück und Viktoria übernahm das Kommando. Mit der 1:0 Führung in der 11. Minute blies man den Gästen nun vollkommen das Licht aus. Roland Japek kam bei einem Getümmel nach einem Eckball völlig frei zum Abschluss. Fünf Welser standen daneben und staunten wie gelähmt über die Abschlusskünste des Marchtrenkers. Die Welser Anhängerschaft auf der Tribüne was ausser sich vor Empörung. Jetzt ging bei den Welsern überhaupt nichts mehr. Die Gäste hatten ihr Pulver heute schon verschossen.


Die Welser kamen nun immer stärker in Bedrängnis. Das 2:0 für Viktoria in der 43. Minute war dessen natürliche Folge.


Auch in dieser Szene war der Marchtrenker wieder einmal einen Schritt schneller.


Die Blaue Elf in permanenter Bedrängnis.


Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam es dann zu tumultartigen Szenen vor der Trainerbank der Gäste. Eine attraktive junge Dame im kurzen Rock (Bild links) stürmte vom Zuschauerraum auf die Bank der Welser und es kam zu einem Handgemenge. Der alarmierte Orderdienst des SV Viktoria Marchtrenk eilte hektisch herbei und entfernte die Blondine aus der „Coaching Zone“. Im Bild oben schreitet sie mit einem Lächeln im Gesicht auf die Zuschauertribüne.


Als sich das weibliche Geschöpf schon längst auf der Stehplatztribüne eingefunden hat, kochen die Emotionen weiter hoch. Es folgen hitzige Diskussionen zwischen Fans und Ordnern des SV Viktoria, und Ersatzspielern und dem Trainerteam der Blauen Elf.


Etwas friedlicher ging es auf der Haupttribüne zu. Die Heimat des treuen Marchtrenker Anhangs.

Das 3:0 in der 80. Minute war nur noch Draufgabe und zeichnete sich schon vorher ab. Die körperbetonte Spielweise der Welser gegen Ende der Partie liess einige ältere Herren hinter dem Tor erzürnen. „Du Idiot“, musste sich beispielsweise der Welser Ludwig Simmerle anhören. Auch in dieser Situation gingen die Wogen hoch, und einige Hitzköpfe mussten von umsichtigen Mitmenschen beruhigt werden um eine verhängnisvolle Eskalation zu vermeiden. Es war eben ein Derby.

Nach dem Anpfiff schlichen die Welser Anhänger mit hängenden Köpfen zu ihren fahrbaren Untersätzen. Das Abstiegsgespent ist wieder einmal einen Schritt nähergekommen, und hat seine unglaublich hässliche Fratze präsentiert.