Vergangenen Samstag, 08.05.10, stand das Match gegen den Tabellenletzten Chemie Linz, auswärts, am Programm. Die Eisenbahner hatten viel Zuversicht, hier drei Punkte zu entführen, waren doch die letzten Partien sehr vielversprechend, doch leider muss ich es so schreiben, machte uns der Schiedsrichter einen Strich durch die Rechnung, obwohl nicht nur er alleine Schuld war am magerem Unentschieden.

17.00 Uhr, ein nicht unübersehbar in die Jahre gekommener Schiedsrichter (Hr. Holy Franz) pfiff die Partie an. Westbahn machte mit viel Selbstvertrauen von den letzten Partien sofort das Spiel. Chemie stand sehr tief. Man merkte ihnen an, das sie der Träger der „roten Laterne“ in der zweiten Klasse mitte sind. So war es bereits in der 11. Spielminute Ansong Owiredu, der einen platzierten Schuß abgab, und Schnick Schnack Schnuck (o-Ton Zlatko Junuzovic) landete der Ball auch schon in den Maschen der Chemiker, neuer Zwischenstand, 1-0 für Westbahn. Wir hatten dann auch in den darauffolgenden Minuten mehr vom Spiel, doch Leitner, Oppolzer und wiederum Ansong scheiterten jeweils am Tormann der Heimmannschaft oder der Ball verfehlte den erhofften Einschlag denkbar knapp. So blieb es eng und wir versäumten eine frühe Vorentscheidung. Schiedsrichter Holy fiel darüberhinaus als kleinlicher „Schiri“ auf, es gab drei gelbe Karten für unsere Mannschaft wegen kleineren Fauls bzw. jede kleinere Reklamation, was ich hier auf keinem Fall verteidigen möchte, wurde sofort und permanent mit gelb bestraft. Es lief die 42. Minute, Chemie hatte eine ihrer wenigen Chancen, Herrmann Daniel kam einmal zu spät und berührte den Gegenspieler im Strafraum unglücklich von hinten, klare Sache für alle Beteiligten am Feld, Elfmeter (wir Zuschauer dachten zuerst an eine Schwalbe, doch die Spieler gaben sich ehrlich und bestätigten mir/uns das Faul). Der Schütze konnte trocken verwandeln, Ausgleich, 1-1. Auch gleichzeitig der Halbzeitstand. Trotz des 1-1 war ich mir aufgrund unserer Überlegenheit sicher, das wir dieses Match gewinnen werden!!!

Die zweite Halbzeit begann. Eines vorweg, jetzt wurde es sehr sehr kurios, und auch für diese Spielklasse traurig mit anzusehen, welchen Einfluss ein Schiedsrichter auf ein Spiel haben kann, da wundert man sich wirklich nicht, das einige Herren bereits Probleme an diversen Sportplätzen bekommen haben! Es fing an. Erste sehr kuriose Tat von Schiedsrichter Holy: Freistoß für Chemie Linz am Sechzehnereck, Tormann Pfann richtet sich seine Mauer ein, der Pfiff ertönt, der Chemiespieler lief an, schoß, es ertönte ein weiterer Pfiff, der Ball wäre genau ins Tor gegangen, aber was tat Hr. Holy? Er gab Nedim Dzafic die gelb-rote Karte. Aber warum? Wir waren erstaunt über diese Entscheidung, und Chemie Linz reklamierte vergebens Tor. Lt. seiner Aussage zu den Spielern entschied er auf Faul in der Mauer!!!??? Sehr fragwürdig, denn in unsere Mauer hatte sich ein Gegenspieler gemogelt, und es wurde, wie bei jedem Freistoß üblich, ein wenig um den Platz gerangelt – unsrer aller Ansicht nach, auch der von Chemie, nie und nimmer Faul oder sonst was, normale Spielsituation. Glück und Pech für uns in einer Aktion, denn der zu wiederholende Freistoß ging am Tor vorbei. Den daraus herführenden Abstoß konnte Reini Leitner auf Alex Oppolzer verlängern, dieser wiederum setzte Mili Beganovic (lt. Stadionsprecher jedoch Pekanovic *gg*) gekonnt in Szene, Mili stürmte alleine auf den Tormann zu und konnte mit etwas Glück den Ball über die Torlinier puxieren, 51. Minute, wieder Führung für Westbahn, 2-1 (am Fußballbund wurde Oppolzer fälschlicherweise als Torschütze angeführt). Riesenjubel bei den vielen mitgereisten Fans der Eisenbahner! Danach war es ein eher trübes Spiel mit wenigen Highlights, nur die Kartenfestspiele gingen weiter. Wirklich, es war keineswegs ein gehässiges Spiel, trotzdem gab es weiterhin wegen den kleinsten Fauls eine Karte! Die nächste unfassbare Aktion stand auch schon an. Auf der Uhr leuchtete gerade die 74. Minute auf, wir hatten einen schönen Angriff zu verbuchen, Querpass von der Seite, nie ein Abseits, auch Linienrichter Lepschi ließ die Fahne unten, doch was ertönt von der Mitte des Feldes, natürlich, ein Pfiff, der „Schiri“ entschied zum Staunen aller auf Abseits 😉 ! Ein breites schmunzeln machte sich beim Chemie Anhang breit. Jetzt kommt es aber noch dicker. Direkt vor uns Zuschauer ein harmloser Angriff auf der Seite von Chemie, Beganovic eilte zur Seite, der Chemiespieler wollte gerade als Mili eingriff flanken, es entstand ein Pressball, der Gegenspieler kippte etwas um, uns was entscheidet Schiedsrichter Holy nach !!! längerer !!! Überlegung und kurzer Diskussion mit Beganovic zuckte er wieder gelb und schickte ihn mit gelb-rot vom Platz. Dieser konnte es gar nicht fassen. Mit lächerlichen, wenn man es überhaupt so nennen kann, zwei Fauls wurde er vorzeitig unter die Dusche geschickt. Nun waren die Gemüter der Westbahner endlos erregt, was mir auch verständlich erschien. Dennoch darf das nie passieren, was dann in der 85. Minute passierte. Es wurde weiterhin gemeckert und gesudert, Hrn. Holy wurde es nun zu bunt (gerechtfertigt oder nicht…?) und er gab Freistoß für Chemie direkt am 16er. Und natürlich, mit dem Pech des heutigen Spiels, passte der Ball genau, und es stand 2-2. Wir spielten bereits nur mehr mit neun Leuten, da musste Pollak Christoph wiederum einen Angriff abfangen, er erwischte den Gegenspieler im Mittelfeld leicht am Körper, dieser fiel theatralisch, dreimal dürft ihr raten was der Schiedsrichter entschied, gelb-rot für Charly Pollak!!! Haha – obwohl nicht lustig, wir nur mehr zu acht – wahnsinn diese ganzen Entscheidungen! Und trotz starker Unterlegenheit (elf gegen acht ) hatten wir noch eine riesen Chance aus einem Konter, doch Haslhofer Ronny konnte einen Pass alleine vorm Tormann der Heimmannschaft nicht verwerten, das wäre eine Riesengaudi gewesen, wenn man hier noch den Sieg einfahren hätte können. So endete dieses turbulente Spiel mit einem für uns trotz all mageren 2-2.

Fazit vom Spiel: Wieder gut angefangen und bald geführt. Danach die Vorentscheidung verabsäumt. Zweite Halbzeit von den vielen kuriosen Schiedsrichtereintscheiungen geprägt. Auch die Chemiespieler mussten über diesen Herrn in schwarz lachen, und sogar der heimische Linienrichter (übrigens ein sehr fairer Sportsmann) griff sich mehrmals auf den Kopf und wunderte sich über solche Entscheidungen. Trotzdem muss man sich den Ausgleich auf die eigene Schulter nehmen. Denn wenn der Schiedsrichter bereits so verwirrt ist, muss man sich halt noch kurz zusammen reißen und Ruhe bewahren, dann hätte es den Freistoß zum Ausgleich nie gegeben. Jedoch ist es leichter gesagt als getan, ich hätte mich auch, denke ich, lautstark aufregen müssen. Wirklich, so eine Leistung des Schiedsrichters habe ich noch nie bzw. selten gesehen. Schwierig wird es nächste Woche, wenn drei Stammspieler gegen Traun 1b fehlen werden.

Aufstellung: Pfann – Pöcksteiner T. – Herrmann – Leitner (75. Min. Plöchl – war noch angeschlagen) – Bindreiter A. – Haslhofer – Dzafic (50. Min gelb-rot) – Beganovic (83 Min. gelb-rot) – Pollak (86. Min. gelb-rot) – Ansong – Oppolzer

Die Reserve trennte sich ebenfalls mit einem Unentschieden, hier der Endstand 1-1 (0-1). Torschütze des ESV: Pöcksteiner Patrick