FC Superfund – FC Wels 1:0 (1:0)
600 Zuschauer, Waldstadion Pasching

Tor:
1:0 (6.) Alexander Schriebl

Da war ja einiges los heute in Pasching. Am Nachmittag hatte die hochumstrittene Bundespräsidentskandidatin Barbara Rosenkranz ihren Auftritt in der Paschinger Plus City. Und nur wenige Stunden später war der Anstoss zum Schlagerspiel der Regionalliga Mitte im Paschinger Waldstadion FC Superfund gegen den FC Wels.

Da man neulich Gerüchte vernommen hatte dass der drittklassige Heuschreckenhedgefondverein am Saisonende seine Pforten für immer schliessen würde, hat man sich kurzerhand entschlossen dieses Spiel gegen den FC Wels als Zuschauer zu verfolgen.

8 Euro löhnte am an der Kassa für einen „selbst wählbaren Sitzplatz“. Bereits beim Eingang bemerkte man die grosse Tribüne hinter dem Tor, welche durch einen grossen Vorhang verhüllt war. Sehr kreativ.

Die verhangene Tribüne. Verpackungskünstler Christo, der ja schon einmal den Berliner Reichstag verhüllt hatte, würde vor Neid erblassen.

Trotz der 600 Zuschauer war eine sehr trostlose Stimmung auf den Rängen erkennbar. Am Besten zeigt die schmerzhafte Melancholie an einem frischen Freitag Fussball Abend im April folgendes Bild …

Einer der letzten Getreuen hält noch verzweifelt die Fahne hoch. Der Allerletzte macht dann das Licht aus.

Ein besonderes Lob verdienen allerdings die Organisationstalente des Heuschreckenvereins. Freie Sitzplatzwahl schön und gut, aber die Haupttribüne war bis auf den letzten Platz gefüllt, die grösste Tribüne wie bereits erwähnt verhüllt, und die Gegentribüne gesperrt. Toll! Was bleibt? Entweder ein Stehplatz in der dritten Reihe hinter den Sitzplätzen oder ein Platz hinter dem Tor auf der zweiten verhüllten Tribüne. Und zwar war diese Tribüne mit einem Netz verhüllt. Die Blickqualität auf das Spielfeld kann man sich in seiner Fantasie wohl ausmalen.

Im Blick: die volle Haupttribüne der Heuschreckenkicker. Da war so gut wie kein Sitzplatz mehr frei. Hinter den Sitzplätzen standen die Zuschauer am Gang in drei Reihen …

Im Blick: die gesperrte Tribüne. Echt genial! Hätte man diese Plätze nicht auch gleich verhüllen können? Das wäre doch eine gute Idee gewesen.

Das blieb … freie Sitzplatzwahl a la Superfund. Naja, besser als überhaupt keine Sicht, dachte man sich und konzentrierte sich auf das Spiel. Das 1:0 erfolgte nach einer gelungenen Flanke von rechts durch Kennedy Harrison auf den ehemaligen Bundesliga Zampano Alexander Schriebl (SV Wüstenrot Salzburg). Bei Superfund fand man übrigens viele Altstars aus der Bundesliga: Dennis Mimm, Boris Kovacevic, Marc Sand, Patrick Pircher, Kablar, und auch noch Marcel Ketelaer. Das ist also die in den Medien vielgepriesene Jugendarbeit des FC Superfund. Alles klar!

Hier eilt der ehemalige Rapid Spieler Marcel Ketelaer zum Eckball.

Der getretene Eckball bringt nichts ein. Linienrichter Zvonimir Balatinac beobachtet die Flugbahn des runden Leders.

Die Superfundler waren feldüberlegen und kombinierten zeitweise ganz gefällig. Abschlussschwäche und entschlossen agierende Welser verhinderten nach 45 Minuten einen höheren Spielstand für Superfund.

In der zweiten Halbzeit attackierten die Welser früher und die Gastgeber kamen fast nicht mehr vor das gegnerische Tor. Doch auch die Gäste kamen so gut wie nie vor das Tor der Superfundler und so spielte sich die Partie in der Mitte des Spielfeldes ab. Keine atemberaubende Partie, trotzdem ganz interessant wie sich die Superfundler mühten durch das spielerische Element vor das gegnerische Tor zu kommen und immer wieder scheiterten.

FC Superfund Trainer Georg Zellhofer: nach einer beeindruckenden Bundesligakarriere wieder zurück zu seinen Wurzeln. Er hatte heute viel zu brüllen. Zufrieden schien er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht gewesen zu sein.

Im Endeffekt kam es dann so wie es kommen musste. Das Spiel endete so wie es nach 6 Minuten begonnen hatte: 1:0 für die Gastgeber.