Fr 27 Jul 2012
FC Admira Wacker – Žalgiris Vilnius 5:1 (3:1)
Geschrieben von admin unter Fussballreisen
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Euro League, 1. Runde
Donnerstag, 26. Juli 2012
FC Admira Wacker – Žalgiris Vilnius 5:1 (3:1)
Beginn: 21:05
Trenkwalder Platz, Maria Enzersdorf, 4.000 Zuschauer
Schiedsrichter Leontios Trattos (Zypern)
Torfolge:
1:0 (4.) Schwab
2:0 (14.) Elfmeter Jezek
2:1 (22.) Kuklys
3:1 (31.) Ouédraogo
4:1 (52.) Jezek
5:1 (70.) Hosiner
Žalgiris in der Südstadt. Das war natürlich ein Pflichttermin für mich. Die Südstadt: Parkplatzwüsten, Fast Food Buden, und Einkaufsmöglichkeiten wohin das Auge reicht. Hier fühlen sich wahrscheinlich auch nur Einkaufswütige oder der harte Kern der Admira Fans wohl. Ich konnte dem herben Charme der Asphaltmetropole nur wenig abgewinnen.
Beim Eintreten in die SCS zum „Essen fassen“ kündigte sich ein kleines Unwetter an.
Nach einigen Bieren (mehrere Villacher und ein Gösser Zwickel), einer angeblichen Pizza die wohl nur zum Magen füllen gut war, zu mehr reichte es nicht, sollte es mit dem Auto (ich wurde gefahren) rasch in die Richard Trenkwalder „Arena“ gehen. Doch wie es der Teufel will, verfuhr sich mein Kutscher im Asphaltlabyrint. Auch die Hinweisschilder „zum Stadion“ waren etwas irreführend, da sich in diesem Ballungszentrum gleich mehrere wichtige Stadien befinden. Unter anderem kamen wir auch beim Wiener Neudorfer Stadion vorbei. Doch auf Grund der Hilfsbereitschaft der Eingeborenen kam man dann doch noch einige Minuten vor Anpfiff beim Kartenhäuschen an.
Der Securitymann wollte es beim Eingang ganz genau wissen. Aha, die Geldbörse. Darf ich amal reinschauen? Aha, das Android Telefon. Darf ichs amal anschauen? Aha, die Fotokamera. Aha, der Ausweis, usw … Anschliessend wurde ich von oben bis unten, und von hinten bis vorne abgetastet. Der bärtige Mann mit der dicken Brille liess nicht locker und bedachte mich eines prüfenden Blickes. Ich fragte ihn ob ich nun auch noch meine Hosen runter lassen sollte, er murmelte allerdings nur noch etwas von „Schuhe ausziehen“, und winkte mich durch … Kein Wunder wenn es viele Menschen vorziehen die Spiele gemütlich zu Hause vor dem Fernseher zu geniessen, als sich beim Eingang so einem Kasperltheater hinzugeben. Und da kann dann der Herr Kühbauer noch so jammern dass sich „seine Mannschaft mehr Zuschauer verdient hätte.“ Ich fühlte mich jedenfalls wieder einmal als zufriedener Sky Konsument bestätigt.
Bei der Admira stand das heutige Spiel unter dem Motto: „Mehr Fahnen als Fans!“
Pietu 4 Ultras on Tour.
Der alte Mann mit der schwarzen Fahne. Das könnte der Titel eines langweiligen Romans sein.
Die Tribüne war aber dann doch relativ gut gefüllt, und euphorisiert wurden die Fahnen geschwenkt.
Auf der anderen Seite der mitgereiste Žalgiris Anhang. Selbst aus Kroatien waren Grün-Weisse angereist.
21:05 – das Spiel kann beginnen!
Anstoss, und die Žalgiris Anhänger begannen mit ihren Gesängen und hielten diese auch durch bis zum Schlusspfiff!
Die ersten Chancen hat Žalgiris! Das fängt ja mal nett an.
Es dauerte nur 4 Minuten bis einem der erste Schlag in die Magengrube versetzt wurde. Stefan Schwab traf zum 1:0 für die Gastgeber.
Mit dem ersten Spielzug der Admiraner zappelt der Ball auch schon im Netz. Stefan Schwab (22) lässt Torhüter Armantas Vitkauskas keine Chance.
Der Jubel nach dem 1:0.
10 Minuten später die nächste negative Szene im Strafraum der Gäste. Der zypriotische Pfeifenmann positioniert sich als Heimschiedsrichter und beglückt die Admira mit einem höchst fragwürdigen Elfmeter. Schiedsrichter Leontios Trattos fiel auch immer wieder durch seltsame Abseitsentscheidungen auf. Natürlich alle zu Gunsten der Heimmannschaft. Aber so ist das eben. Wennst im Heimspiel keinen anständigen Vorsprung herausschiesst, hast Du es im Rückspiel dann immer doppelt schwer mit so einem Schiedsrichter.
Der Schiedsrichter zieht vor dem Elfmeter auch noch eine Show ab, und spielt sich unnötig auf.
Der vergebene Elfmeter bleibt aus. Patrik Jezek trifft trocken zum 2:0.
Da freut sich der Admira Wacker Mödling Anhang.
Der strenge Wächter der Outlinie. Verschränkte Arme bedeutet Ablehnung, lernt man in jedem Vortrag über Körpersprache.
Žalgiris gibt aber nicht auf und kämpft weiter. Dirbti! Dirbti! Ein Tor und man wäre wieder dran. Georgas Freidgeimas (3) versucht einen Admira Angriff zu unterbinden.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Der Schiedsrichter pfeift ein Foul für Žalgiris.
TOOOR! Publikumsliebling Mantas Kuklys trifft zum 2:1 Anschlusstreffer! Jetzt nur noch ein Tor und Žalgiris wäre weiter.
So etwas sieht man nicht zum ersten Mal. Grün-weisser Jubel im Auswärtssektor der Südstadt!
Die Stimmung ist nun am Höhepunkt. Alle gehen voll mit!
Lai lai lai, lai lai, lai lai. Žalgiris laimės, Žalgiris laimės! Prieš varžovus Žalgiris laimės!
Leider aber machten die jungen Herren in den roten Triktos bald wieder alle Hoffnungen zu nichte. Bereits 9 Minuten nach dem Anschlusstreffer sorgte Issiaka Ouédraogo aus Burkina Faso mit einem Ferserltor für die 3:1 Vorentscheidung. Nun bräuchte Žalgiris wieder zwei Tore um aufzusteigen.
Die Chancen wären da gewesen. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden die hochkarätigsten Einschuss und Einköpfmöglichkeiten leichtfertig verjuxt. Dass sowas im Fussball bestraft wird, ist klar und bekannt. In der 52. Minute sorgte Patrik Jezek mit dem 4:1 dann für die endgültige Entscheidung. Aber da war klar, 3 Tore schiesst diese Žalgiris Mannschaft heute nicht mehr.
Es blieb aber ein Kampf um Schadensbegrenzung. Selbst beim 3:1 Rückstand wurde der Ball in der Abwehr oft lustlos hin und hergespielt, bis wieder einmal versucht wurde einen Angriff einzuleiten. „Keiner wollte Verantwortung übernehmen“, heisst das dann wohl. Auch die Spielzüge im Offensivspiel liessen zu wünschen übrig. Viel zu statisch wurde agiert. Pässe in den freien Raum suchte man vergebens. Die Räume wären da gewesen. Sie wurden aber nicht genützt. Hier gäbe es noch viel Luft nach oben, wie es immer so schön heisst. Aber die litauische „A Lyga“ und die „Euro Leauge“ sind ja auch zwei Paar Schuhe, wie man so schön sagt.
Pump up the jam!
Spinnen stehen im Admira Toilettenhäuschen unter Naturschutz! Die Hütte war jedenfalls voll davon.
Der Blick in der zweiten Halbzeit auf das Spielgeschehen. Leichte Anflüge von Melancholie waren bei mir zu bemerken. Ja, ich hätte mir schon etwas mehr erwartet. Aber die Admira war im Verwerten ihrer Chancen gnadenlos.
Tomislav Pek (18) wurde 2009 aus dem kroatischen Sisak geholt.
Die Ausschank war mit zwei Leuten eindeutig überbesetzt. Welcher litauische Fussballfan trinkt alkoholfreies Bier? Das hätte man auch vor dem Spiel wissen können.
In der 70. Minute fing man sich dann noch das 5:1 durch „Ho-Ho-Hosiner“. Das war es dann auch. Žalgiris hielt bis zum Schluss tapfer dagegen. Aber umso länger das Spiel dauerte, umso weniger Offensivszenen bekam man von den Grün-Weissen aus Vilnius zu sehen. Aber … es war ja ohnehin schon alles entschieden.
Abschied von den Žalgiris Spielern mit einer Träne im Knopfloch.
Die Fans feiern noch einmal ihre Helden. Immerhin konnte in diesem Jahr der litauische Cupsieg errungen werden (Elfmeterschiessen gegen Ekranas).
Offiziell mussten wir nach dem Schlusspfiff noch 15 Minuten im Sektor verharren. Inoffiziell waren es weniger als 15 Minuten.
Wieder einmal Abschied von Žalgiris. Man wird sehen für wie lange …
29. Juli 2012 um 20:05
Ich danke dir fuer das Treffen, es war wirklich interessant und ich wuenschte, wir haetten laenger gedauert haben!
ŽALIAI BALTI PIRMYN!
Mielai! Tu turi mano e-paštas.
admin