Rechtzeitig zur Euro 2012 ist heute der Adidas Euro Ball 2012 „Tango 12“ eingetroffen!

adidas euro ball 2012 tango 12

Erstmalig soll er am Dienstag Abend den 29. Mai 2012 zum Einsatz kommen. Auf gute Kombinationen und sehenswerte Torabschlüsse!!!

Nach dem Stadtderby von Vilnius am Samstag, ging es nur für wenige Stunden in das Bett. Um 3:00 Uhr Nacht hiess es schon wieder aus den Federn klettern, um nach Daugavpils aufzubrechen. Hier erwartete mich das Spitzenspiel der lettischen Virsliga. Der Tabellenführer Daugava Daugavpils empfing den unmittelbaren Verfolger Liepājas Metalurgs.

Von Vilnius ging es also nachts mit dem Taxi zum Bahnhof, und mit einer Lokalbahn entlang der weissrussischen Grenze in Richtung Norden. Sumpfige Wiesen und Felder säumten den Weg. In der Station Visaginas war Endstation. Ein Bahnhof mitten im Wald. Ich marschierte zu Fuss weiter in Richtung Norden bis zum nächsten Taxistand. Das Taxi brachte mich in die Stadt Visaginas. Auch die Stadt war umringt von Wald. Litauisch hörte man hier nicht mehr viel. Ich befand mich zwar noch in Litauen, doch ich hörte nur mehr noch die russische Sprache: Privet, Dawai, Karashou, etc …

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Da stand ich nun. Öffentliche Verkehrsmittel? Ich entdecke eine Bushaltestelle mit einigen Leuten davor. Da schliesse ich mich an, denke ich mir. Nach einer kurzen Weile kommt auch schon ein Kleinbus daher. Die Verständigung mit dem Busfahrer ist schwer. Kein Englisch, kein Deutsch, und auch mit dem Litauisch hat er scheinbar keine rechte Freude. Ich drück ihm einfach einen Geldschein und einige Münzen in die Hand. Er mustert das Geld kritisch, gibt mir eine Münze zurück, und nickt zufrieden mit dem Kopf.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Der Fahrer vertritt sich draussen seine Füsse. Der Bus ist schon relativ voll besetzt. Ich warte so geduldig auf meinem Platz bis die Fahrt los geht. Ich bilde mir ein „Daugavpils“ in Wortfetzen irgendwie vernommen zu haben. Wird schon in die richtige Richtung gehen.

Der alte Mann steigt nun in sein Gefährt und beginnt die Fahrt. Schlaglöcher lassen den Bus ständig ordentlich durchrütteln. Es geht also weiter in Richtung Norden. Wir passieren den Ort Zarasai. In Zarasai sieht es etwas freundlicher aus als in Visinginas. Nach der lettischen Grenze geht es nur mehr gerade in Richtung Daugavpils.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Sonntag um 8:43 sehe ich zum ersten Mal die Stadt und den Fluss Düna (lettisch: Daugava). Die Fahrt mit dem Kleinbus dauerte etwa 2 Stunden.

Der Bus überquert die Brücke und hält im Busbahnhof. Jetzt habe ich es schon mal in die Stadt geschafft.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Daugavpils am Sonntag Morgen. Ich spaziere durch die Innenstadt und fühle mich wie der letzte Mensch auf Erden der irgendeine Katastrophe überlebt hat. Keine Menschenseele auf der Strasse. Auch der Bahnhof, er ist geöffnet, aber keiner da. Absolut keiner.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Nach einer Weile kommt dann jedoch schon etwas mehr Leben in die Stadt. Ich gehe zum Hotel Latgola und nehme mir ein Zimmer. Die Uhr zeigt 9:30.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Das Hotelzimmer sieht ordentlich aus. Kostet 50 Euro die Nacht.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Ein kurzer Blick aus dem 7. Stock.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Im Restaurant im obersten Stockwerk des Hotels treffe ich zwei Spieler der Gastmannschaft Liepājas Metalurgs. Das trifft sich ja gut für ein Foto. Ich habe keine Ahnung wie diese zwei Spieler heissen, aber ich denke in Lettland sind sie bestimmt zwei grosse Stars. 😀

Den restlichen Vormittag und den anbrechenden Nachmittag erkunde ich die Stadt. Daugavpils hat 103.000 Einwohner, war im und nach dem 1. Weltkrieg heiss umkämpft, besitzt eine Festungsanlage aus dem frühen 19. Jahrhundert, und wurde auch im 2. Weltkrieg nicht verschont. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt bleiben aber im bescheidenen Rahmen. Wie schön dass hier zumindest heute ein Fussballspiel stattfindet.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Vor dem Spiel noch ein lettisches Bier: Aldaris. Gut hat es geschmeckt!

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Der Marsch zum Stadion dauert eine Weile, und führt mich über die Gleisanlagen der Stadt. So sieht mein erster Blick in das Innere der Anlage aus.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Die Haupttribüne von aussen. Hier befinden sich auch die Spielerkabinen. Aus einer Kabine tönt laute Rockmusik.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Der Eintritt kostet einen Lat. Also 1,40 Euro. Im Stadion sehe ich mich gleich etwas um. Im Bild: die Westkurve.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Die Tribüne für das gemeine Volk. Hier darf ich also sitzen.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Bei genauerer Betrachtung vergeht einem das Sitzen aber dann relativ schnell.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Zum Glück hat ein netter Russe eine alte Zeitung für mich. Darum hatten also alle Zuschauer vor dem Eingang eine Zeitung unter ihren Achseln geklemmt. Und ich dachte schon hier handelt es sich um ausgesprochen intellektuelle Fussballbesucher.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Die Zeit vergeht. Ich beobachte beide Mannschaften aufmerksam bei ihren Aufwärmübungen. Plötzlich marschiert der Auswärtsmob von Liepājas Metalurgs auf. Grimmige Männer im besten Alter. Mit versteinerten Mienen schreiten sie unter der Tribüne der Daugava Anhänger vorbei. Das ganze Stadion ist mucksmäuschenstill.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Doch der harte Kern der Daugava Ultras lässt sich von so einer Aktion natürlich nicht beeindrucken. Sie erheben sich von ihren Sitzen und geigen ihnen ihre Meinung. Natürlich alles auf Russisch. Daugavpils befindet sich zwar in Lettland, und Lettisch ist auch die offizielle Amtssprache, jedoch auf der Strasse, in Lokalen und eben auch im Fussballstadion hört man nur die russische Sprache.

Lettland, 1. Liga (Virsliga)
Daugava Daugavpils – Liepājas Metalurgs 0:0
Beginn: 16:00
Stadions Celtnieks, 500 Zuschauer

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Das Spiel kann also beginnen. Wie man sieht, bietet die „Haupttribüne“ nicht gerade eine grosse Anzahl von freien Plätzen. Ein erlauchter Kreis von Fussballliebhabern darf am exklusiven Balkon Platz nehmen. Die Gäste von Liepājas Metalurgs spielen in rot-weiss. Daugava Daugavpils, die Gastgeber, in weiss.

Eines möchte ich noch anmerken bevor das Spiel beginnt. Der Stadionsprecher verübelte meine Laune bis zum Anpfiff mit einem hundsmiserablen Musikgeschmack. Irgendeine unbekannte Hardrockmusik aus den 70er Jahren … wirklich … ÜBELST … ich habe ja in den verschiedensten Stadien die ich in meinem Leben besucht habe ja schon viel Musik gehört. Auch Stücke die mir weniger bis gar nicht gefallen haben. Ich denke das ist ganz normal. Aber diese Beschallung war mit Sicherheit die mieserabelste und geschmackloseste Stadionmusik meines gesamten Lebens!

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Daugavpils beginnt das Spiel ruppig und kauft den Gästen gleich die Schneid ab. Ich muss hinzufügen dass Daugava Daugavpils als die aktuelle Überraschungsmannschaft Lettlands gilt. Der Verein hat nicht die finanziellen Mittel wie etwa Liepājas Metalurgs oder auch Ventspils. So gesehen muss man auch das Spielgeschehen richtig bewerten. Hier spielt nicht der überlegene Tabellenführer gegen die Gäste die sich fürchten müssen, sondern der Gastgeber ist hier in diesem Spiel der leichte Aussenseiter.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Aber dass die Tabellenführung von Daugava Daugavpils kein Zufall ist sieht man schon in den ersten Aktionen. Ein eleganter Haken von Daugavpils und den Metalurgs Verteidiger sitzt es auf den Scheisser.

Von Anfang an kann man das taktische Konzept der Gastgeber klar erkennen. Man steht hinten gut und kompakt. Bei Ballverlust ergibt das ein 4-3-3. 3 Stürmer warten vorne an der Mittellinie auf die Konter. Wird der Ball erobert, schaltet man blitzschnell auf 3-4-3 um. Ein wahres Spektakel für mich, und eine Freude dieses Spiel sehen zu dürfen. Der Favorit Liepājas Metalurgs hatte da mächtig zu knabbern und kam relativ oft in Bedrängnis. Selbst wurde man kaum zwingend. Die Viererkette von Daugava Daugavpils stand einfach zu gut.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Daugava Daugavpils kam in Konterstössen immer wieder schnell über die Aussenpositionen nach vorne. Das passierte in einem atemberaubenden Blitztempo. In dieser Situation hatte Liepājas Metalurgs aber aufgepasst. Daugava Daugavpils spielte sich trotzdem reihenweise 100%ige Einschussmöglichkeiten heraus von denen sie aber keine einzige nützen konnten. Eine Tragödie! Im Bild: Genādijs Soloņicins (20) und der litauische Legionär in Diensten Metalurgs Tomas Tamošauskas (9).

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Der Spielaufbau von Metalurgs in Person des Angreifers Jurģis Kalns (8) wird abgeblockt. Für Jurģis Kalns ist es bereits die 3. Saison bei Liepājas Metalurgs.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Eine relativ vollbesetzte Tribüne. 500 Zuschauer sollen es offiziell gewesen sein. Könnte hinkommen.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Wieder verjuxt Daugava Daugavpils eine von ihren Riesenchancen in der ersten Halbzeit. Liepājas Metalurgs versuchte zwar das Spiel zu machen, blieb aber weiter völlig harmlos.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

… und wieder … viel Raum auf der linken Seite für Daugava Daugavpils. Der Georgier Bidzina Tsintsadze bricht durch und bringt die gefährlich Flanke.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Blick auf den erlauchten Kreis der Fussballfeinschmecker.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Ein Zaungast.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Man sieht es ihm im Gesicht an. Liepājas Metalurgs Verteidiger Mindaugas Bagužis (Litauer aus Kruoja) ist schon genervt von den schnellen Vorstössen der Gegner.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Abstoss von Daugava Daugavpils Torhüter Kaspars Ikstens.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Hier haben wir es mit dem russischen Daugava Daugavpils Verteidiger Dmitriy Polovinchuk zu tun. Eine sehr auffällige Gestalt, die sich auch immer in das schnelle Offensivspiel einschaltete. Dmitriy Polovinchuk wurde im Winter vom russischen Zweitligisten Torpedo Vladimir verpflichtet.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

In der zweiten Halbzeit änderte sich erst einmal nicht viel. Nur langsam kam Liepājas Metalurgs immer besser in das Spiel, und der Elan der Gastgeber schien nachzulassen.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit das gleiche Bild der ersten Halbzeit. Wieder einmal geht ein Schuss von Daugava Daugavpils aus guter Position nur drüber.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Nach 75 Minuten verlasse ich wieder meinen Tribünenplatz, um das Spiel aus einer anderen Position beobachten zu können.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Liepājas Metalurgs wird nun immer besser, und Daugava Daugavpils kommt nun auch selbst hinten immer öfter in das Schwimmen. Das Spiel auf Messers Schneide? Gespannt blickt das Publikum auf das Spielfeld.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Das dürfte einer der zwei Spieler aus dem Hotel sein. Sein Name? Andrejs Prohorenkovs. 35 Jahre alt, spielt seit 2008 für Liepājas Metalurgs, eine treue Seele sozusagen im heutigen Profigeschäft.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Nach einer kritischen Entscheidung des Schiedsrichter springen die Daugava Ultras empört auf!

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Der Druck von Liepājas Metalurgs wird nun immer grösser. Hat Daugava keine Kraft mehr? Im Bild: Freistoss von Valerijs Afanasjevs (19).

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Elfmeteralarm im Strafraum der Gastgeber in den letzten Spielminuten. Doch die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm.

So endet ein tolles Spiel 0:0. Ein spektakulärer Fussball von Daugava Daugavpils in der ersten Halbzeit, und ein wütender Sturmlauf von Liepājas Metalurgs in den letzten 10 Minuten werden mir von diesem Spiel in Erinnerung bleiben. Ich denke der verdiente Sieger wäre Daugava Daugavpils gewesen. Sie hatten über 90 Minuten eindeutig dir grössere Anzahl an zwingenden Torchancen. Hätte sie eine davon genützt, wären sie als Sieger vom Platz gegangen. Wird sicher spannend jetzt weiter die lettische Liga im Internet zu verfolgen. Zumindest weiss ich jetzt in welcher Weise Daugava Daugavpils die Punkte zu machen pflegt. Bin nach diesem Spiel mit Sicherheit ein kleiner Daugava Daugavpils Anhänger geworden: DAU-GA-VA! Der Schlachtruf der Daugava Ultras.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Noch ein Blick zurück. Abschied nehmen fällt mir immer so schwer, wenn mir ein bestimmter Ort an das Herz gewachsen ist. Ja, Daugava Daugavpils ist mir nach diesem Spiel an mein Herz gewachsen.

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Ich war dabei! 😀

Daugava Daugavpils - Liepājas Metalurgs Dünaburg Virsliga Lettland Latvia

Ich lasse den Abend im obersten Stockwerk des Hotels mit einem Buch von Joachim Fernau (Ave Cäsar) gemütlich ausklingen. Morgen Früh muss ich schon wieder Abschied nehmen von Daugavpils. Die Rückreise ist aber weniger kompliziert. Direkt mit dem Schnellzug von Daugavpils nach Vilnius.

Wenn man dem Taxifahrer sagt, er möge einem doch zum Stadtderby fahren, extra darauf hinweist dass diese Partie nicht wie von ihm behauptet im alten Žalgiris Stadion stattfindet, und er einem dann im Anschluss trotzdem in der bereits halb verfallenen Spielstätte aussteigen lassen möchte, in der schon seit Ewigkeiten kein Erstligaspiel bestritten wurde, dann wird einem wieder bewusst dass Fussball in Litauen so etwas wie eine exotische Randsportart zu sein scheint.

Schliesslich konnte ich den Taxikutscher dann trotzdem dazu bewegen mich in den Norden der Stadt zu bringen. Dort wo die Sportima Arena steht. Obwohl das beste Fussballwetter herrschte dass man sich überhaupt nur vorstellen konnte, fand das Stadtderby zwischen Aufsteiger REO Vilnius und Žalgiris Vilnius in einer überdachten Halle statt. Angeblich bestand REO als Heimmannschaft darauf nicht in freier Natur zu spielen. Ein sonderbarer Verein, wenn dies wirklich so stimmen sollte.

50 Litas verlangte schliesslich der Taxler von mir. Ich blicke ihm tief in die Augen und sagte: „dauuuuug“, was soviel wie „viiiiiel“ bedeutete. Es packte ihn das schlechte Gewissen, und er reduzierte seine Forderung auf 40 Litas. Immerhin 11,50 Euro.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

So stehe ich vor der Sportima Arena. Der Andrang hält sich noch in Grenzen. Noch 50 Minuten bis zum Anpfiff. In einem kleinen Kammerl erstehe ich meine Eintrittskarte. Der Preis macht 10 Litas (2,90 Euro) aus. Wahrscheinlich Top bzw. Derbyzuschlag denke ich mir. In Siauliai bezahlte ich ja nur 3 Litas für meinen Eintritt. Naja, Hauptstädte sind ja bekanntlich immer teurer als die Provinz. Ich möchte aber nicht klagen, schliesslich bin ich als Österreicher ja ganz andere Eintrittspreise gewohnt. Ich sage nur: Südtribüne Hanappi Stadion.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Noch nicht viel los im Inneren der Sportima Arena. Der Durst auf ein Bier bleibt mir in der Kehle stecken. Kein Bierstand verfügbar. Nicht einmal Getränkeverkäufer. Das Höchste der Gefühle sind einige Getränkeautomaten mit Zuckersäften und ausgefeilten Kaffeekreationen. Ich schreite an ihnen vorbei und versuche mein Verlangen nach Bier mental zu unterdrücken.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

So sieht sie also aus, die Sportima Arena im Norden von Vilnius.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Keine Frage, hier könnte man auch den Winter durchspielen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Als ich mir einen schönen Platz suchen möchte, werde ich auch schon von einem Ordner belehrt. „Negalima“, meint er zu mir. Ich darf hier nicht sein. Dürfte sich um VIP Plätze handeln, denke ich mir. Das Komische daran: die VIP Plätze haben eine Sichtbeeinträchtigung durch ein Sicherheitsnetz. Direkt auf der anderen Seite gibt es keine Sichtbehinderung, und hier darf ich sitzen, da es sich um keine VIP Plätze handelt. Als ich meine litauischen Freunde auf diese absurde Regelung hinwies, begannen sie herzhaft zu lachen und meinten nur lapidar: „This is Lithuania!“ Naja, mir sollte es recht sein das Spiel ohne Sicherheitsnetze vor den Augen geniessen zu dürfen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Ich wandere also auf die andere Seite des Platzes.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Der Blick zurück auf die heilige VIP Tribüne (rote Sitze), auf der ich nicht Platz nehmen durfte.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Doch auf der andere Seite gibt es viel bessere Plätze. Ob das die VIP Gäste wissen?

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius 1:2 (0:0)
Beginn: 17:00
Sportima Arena, 1.350 Zuschauer
Schiedsrichter: J.Paškovskis (Vilnius)

Torfolge:
1:0 (47.) Soslan Dzhioev
1:1 (57.) Callum Elliot
1:2 (87.) Tomislav Pek

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Doch nun genug der Vorberichterstattung. Die Spieler kommen auf das Feld. REO in weiss und Žalgiris traditionsgemäss in grün und weiss. Das Spiel kann beginnen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Was ist der Aufsteiger REO Vilnius eigentlich für ein Verein? Und was bedeutet REO? Eine Frage die mich schon seit langem quält. Und zwar seit ich sie vor einem Jahr zum ersten Mal gesehen habe. Den Bericht über dieses Spiel kann man übrigens hier nachlesen: http://www.rapidler.at/2011/06/24/reo-vilnius-nevezis-kedainiai-01-00/.

Nun, nach Auskunft meiner litauischen Freunde ist REO Vilnius das Spielzeug eines Politikers der einen Parlamentssitz hält. Ich spare mir detailierte Fragen über die ideologische Ausrichtung dieser Person. Sehr beliebt dürfte er im Volke aber nicht sein, da mir versichert wird dass REO Vilnius in der ganzen Stadt verhasst sei.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Das Spiel selbst geht recht flott dahin. Mein Sitznachbar sieht riesengrosse Qualitätsunterschiede zwischen den Mannschaften. Zu Gunsten von Žalgiris versteht sich. Ich kann diese Einschätzung aber nicht teilen. Sicher, Žalgiris ist leicht feldüberlegen, so wie in Siauliai, doch zwingende Einschussmöglichkeiten sehe ich in der 1. Halbzeit nur wenige, und die eine Chance die REO hat, ist so gut wie alle Torchancen von Žalgiris zusammen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Der Trainer von REO Vilnius, Stasys-Vytautas Baranauskas (Mitte), nimmt von der 1. Minute an freiwillig lieber stehend auf der Tribüne Platz, anstatt auf der Trainerbank zu sitzen. Wenn ihn der Schiedsrichter bestrafen wollen würde, wäre die Verbannung auf die Tribüne also keine richtige Strafe. Baranauskas müsste daher also entweder die Halle verlassen oder … auf der Trainerbank Platz nehmen. Was für eine Strafe wäre das wohl für ihn? Als Österreicher ist mir sein Name natürlich ein Begriff. Er spielte von den Jahren 1990 bis 1994 für Pasching, FavAC, und der Vienna.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

REO steht hinten sehr gut. Die nicht zwingenden Torchancen für Žalgiris in der ersten Halbzeit kann man wohl an einer Hand abzählen. Baranauskas hat seine Truppe gut eingestellt.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Auch in dieser Situation scheitert einer der Žalgiris Angriffe. Žalgiris Vilnius ist zwar feldüberlegen, kann aber wenig damit anfangen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Auch hier: Žalgiris Vilnius greift an – und scheitert noch vor einem Abschluss.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Die 2. Halbzeit beginnt mit einem schnellen Angriff von REO Vilnius …

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

… daraus resultiert kurz nach dem Anpfiff zur 2. Halbzeit der für mich nicht überraschende Führungstreffer. Einige Minuten später die 100%ige Chance zum 2:0 für REO. Doch es versagen dem REO Stürmer die Nerven. Das wäre wohl die Vorentscheidung gewesen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Der REO Anhang provoziert mit dem römischen Gruss.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Langsam aber sicher findet Žalgiris Vilnius aber immer besser in das Spiel.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Schliesslich gelingt der Ausgleich in der 57. Minute. Ein verlängerter Schuss aus schrägem Winkel. Erstklassig gemacht vom schottischen Torjäger Callum Elliot. Danach hat er es eilig den Ball wieder auf den Anstosspunkt zu bringen. Keine Frage, der Schotte möchte jetzt die 3 Punkte.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Der REO Fanblock im Blick. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich bei einem REO Heimspiel von lautstarken Fans noch nichts bemerkt. Nun zählt der aktive Anhängerklub bereits 7 Personen. „Da entsteht was Grosses“, würde ein euphorisierter FC Red Bull Konsument wohl dazu sagen.

Was sie wohl antreibt einen Verein wie REO gut zu finden? Ob es sich dabei um die Parteijugend des Politikers handelt? Oder um Brüder und Cousins der Spieler? Um die wahren Hintergründe direkt an der Quelle zu erforschen fehlt mir aber die Motivation.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Auf dieser Tribüne verbrachte ich die ersten 75 Minuten. Jetzt wechsle ich noch einmal die Seite.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Auf der anderen Seite der Tribüne: Die Žalgiris Fans.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Auf meine Frage an einen Žalgiris Ultra was er denn von REO Vilnius halte, meinte dieser: „They are shit!“ Vielleicht hätte ich die Frage intelligenter stellen sollen. Irgendwie hat mich die Antwort nämlich nicht überrascht.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

In den letzten 10 Minuten der Partie drängt Žalgiris wehement auf den Siegestreffer. REO ist vollkommen unter Druck. Warum geht es erst jetzt auf einmal? Sind es die schwindenden Kräfte von REO? Hat Žalgiris noch einmal die berühmte zweite Luft bekommen? Ein Tor von Callum Elliot wird auch nicht gebeben. Die Dramatik treibt in den letzten Minuten auf ihren Höhepunkt zu.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Gespannt verfolgt der Žalgiris Anhang das Geschehen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Packende Szenen vor dem REO Tor gibt es fast im Sekundentakt. REO kommt in dieser Phase des Spiels kaum mehr zum Verschnaufen.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

… und wieder eine Chance für Žalgiris dahin. Callum Elliot rauft sich seinen kurzgeschorenen Kopf.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Die Zuschauer sehen eine packende Schlussphase mit Žalgiris am Drücker.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

TOOOR! Schliesslich ist es doch noch passiert. Der auf Grund der 2. Halbzeit verdiente Siegestreffer 3 Minuten vor dem Ende.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Die Žalgiris Fans toben! Derbysiege sind ja immer schön.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Die 3 Punkte werden in den wenigen verbleibenden Minuten souverän nach Hause gespielt.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Schlusspfiff und Ende. Žalgiris Vilnius gewinnt das Stadtderby 2:1. Noch ein Blick zurück auf die überdachte Spielstätte. Taxi nehme ich jetzt keines mehr. Ich fahre mit dem Bus nach Hause.

REO Vilnius – Žalgiris Vilnius Sportima Derby

Zwei Fussballspiele direkt an einem Tag. Wann hatte ich sowas das letzte Mal? Muss Ende der 90er gewesen sein. 1. FC Nürnberg gegen Fürth am Nachmittag und am Abend Rapid Wien gegen FC Linz in Linz. 😀

Samstag um 10:00 möchte ich mich zum Zweitligaspiel Polonija Vilnius gegen Lietava Jonava begeben. Polonija Vilnius ist der Aufsteiger aus der 3. Liga. Lietava Jonava ein gestandener Zweitligist. Die Meisterschaft der 2. litauischen Liga ist noch relativ jung. Polonija Vilnius hat sein bisher einziges Spiel gewonnen. Für die Gäste aus Jonava ist es ihre erste Partie.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Von 10:00 bis 11:00 warte ich an dieser Bushaltestelle auf den Mikrobus in das Stadtzentrum. Erst kurz nach 11:00 dämmert es mir dass heute Samstag ist, und Mikrobusse daher nicht verkehren. Ich vergewissere mich meines Verdachtes bei der Kioskdame und erhalte prompt die Bestätigung meiner Annahme. Jetzt aber schnell ein Taxi gefunden und ab in das Vetra Stadion. Nur noch eine knappe Stunde bis zum Anpfiff.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Unterwegs treffe ich noch eine litauische Hochzeitsgesellschaft. Sieht man ja auch nicht alle Tage.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Der Taxifahrer bringt mich für 20 Litas (5,70 Euro) direkt vor das Stadion. Es befindet sich gleich hinter dem Bahnhof.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Das Vetra Stadion besteht aus zwei nicht überdachten Tribünen und einer überdachten Tribüne. Der Weg zur überdachten Tribüne ist aber so verschlammt dass ich fast mit meinen Schuhen im Morast stecken bleibe, und es dann vorziehe doch auf der nicht überdachten Tribüne Platz zu nehmen.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Der herbe Charme der Toilettenanlage des Vetra Stadions. Nur gut dass es keine langen Warteschlangen vor den Häuschen gab.

2. Liga Litauen
Polonija Vilnius – Lietava Jonava 0:1 (0:0)
Beginn: 12:00
Vietra Stadion, 200 Zuschauer

Tor:
A. Mockus (58. Minute)

Polonija Vilnius Lietava Jonava

12:00 – das Spiel kann beginnen! Polonija spielte, wie könnte es anders sein, in roten Hosen und weissen Leibchen. Lietava Jonava in schwazen Hosen und orangen Hemden.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Zu Beginn entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Der Herr im feinen Zwirn erklärt mir den litauischen Fussball in all seinen Einzelheiten. Das Foto erfolgte nur nach seiner ausdrücklichen Zustimmung.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Leider sind mir die Namen der Akteure auf dem Feld nicht bekannt. Es gab weder einen Eintritt zu bezahlen, noch eine Stadionzeitung, oder ein einfaches Infoblatt.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Ein Angriff der Polonia Mannschaft.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Die Anhänger der Heimmannschaft. Polonija Vilnius ist der Verein für die polnische Minderheit der litauischen Hauptstadt. Man beachte das Transparent: Wilno statt Vilnius. Das ist der polnische Name für ihre Stadt. Auch die Rufe und Gesänge erfolgen ausschliesslich in polnischer Sprache, wie mir mein litauischer Sitznachbar versicherte.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Tormöglichkeiten gab es hüben wie drüben.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Abgesehen vom Fanblock der Polonija Anhänger hielt sich der Andrang aber in Grenzen. 200 sollen es offiziell gewesen sein. Wahrscheinlich hat man da die Passanten, die während der 90 Minuten hinter der Tribüne an der Hauptstrasse vorbeispazierten, mitgezählt. Ich denke ich würde die Besucherzahl auf gut 100 schätzen.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Zu Beginn der 2. Halbzeit machten die Polonija Fans nun auch optisch auf sich aufmerksam.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Heiter und beschwingt wird auch die polnische Flagge geschwenkt.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Doch in der 2. Halbzeit hat sich das Bild etwas geändert. Lietava Jonava agiert jetzt viel stärker und bringt Polonija immer öfter in Verlegenheit.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

In der 58. Minute ist es dann auch soweit. Das 1:0 für die Gäste fällt aus einem Schuss aus etwa 18 Metern. Der Torschütze war ein gewisser A. Mockus, wie ich später im Internet nachlesen konnte.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Der mitgereiste Lietava Anhang auf der Haupttribüne freut sich. Von der Anzahl konnte man mit den Fans der Gastgeber nicht mithalten. Von der Lautstärke allerdings schon.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Nur selten kommt Polonija in der zweiten Halbzeit nach vorne. Dieser Freistoss bringt nichts ein.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Schon ab der Mittellinie werden die litauischen Polen konsequent attackiert.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Meist sah das Bild der 2. Halbzeit so aus. Rollende Angriffe von Lietava Jonava.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

… und wieder rettet ein Polonija Verteidiger in höchster Bedrängnis.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Abermals brennt es im Strafraum von Polonija.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Polonija müht sich redlich, aber Lietava steht hinten zu diszipliniert.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Doch die Fans der Heimmannschaft lassen sich nicht von Feiern abhalten. Schon wieder ein Feuerwerk auf der Tribüne. Nicht schlecht was der Aufsteiger aus der 3. litauischen Liga für begeisterungsfähige Anhänger hat.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Lietava Jonava alleine vor dem leeren Tor und der Ball geht drüber. Die mangelnde Chancenverwertung ist schon grob fahrlässig.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Noch ein Blick auf die Haupttribüne.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Die letzten Minuten beobachte ich von der Cornerfahne. Es passiert aber nicht mehr viel.

Polonija Vilnius Lietava Jonava

Zu Fuss geht es zurück in das Stadtzentrum. Ordentlich Mittag essen, und dann rasch zum Stadtderby Zalgiris Vilnius gegen REO Vilnius, dass am späten Nachmittag stattfinden soll.

Am Mittwoch Morgen führte mich mein Weg in die litauische Sonnenstadt Šiauliai. Der Grund dafür ist einfach. Denn an diesem Tage sollte meine litauische Lieblingsmannschaft Žalgiris Vilnius ihr Auswärtsspiel in dieser Stadt bestreiten. Eine gute Möglichkeit also für mich meine treue Pflicht als Žalgiris Anhänger zu erfüllen, und die Stadt Šiauliai (zu Deutsch: „Schaulen“) etwas besser kennenzulernen. Šiauliai ist, wie bereits erwähnt, als die Sonnenstadt (in Litauisch: „Saules miestas“) bekannt. Die Bewohner behaupten die Sonne wäre in dieser Stadt erschaffen worden, oder so ähnlich. Wie dem auch sei … an diesem Tage wurde sie ihren Ruf gerecht. Es scheinte so gut wie ununterbrochen die Sonne.

siauliai golden boy

Der erste Weg führte mich auch gleich zum Wahrzeichen der Stadt. Der sogenannte „Golden Boy“, der mit einem Bogen in der Hand auf der Sonne (die Kugel soll die Sonne symbolisieren) steht, und nach Westen blickt.

Kurz darauf machte ich mich auf den Weg zum Stadion. Damit ich auch gleich hinfinde, wenn ich hin muss. Das Stadion wurde auch rasch gefunden. Da es sich gerade um die Mittagszeit handelt, und das Spiel erst um 17:00 beginnt, habe ich keine Eile. Ich sehe mich etwas um, und versuche mir den Weg zurück zum Hotel einzuprägen.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Die Flutlichtmasten tauchen bereits auf. Ich habe das Stadion also gefunden.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Ich erblicke ein Stadion mit einer modernen Zuschauertribüne und gepflegten Sitzplätzen. Wo ausser hier soll denn sonst das Spiel heute stattfinden? Ich gehe wieder zurück in das Stadtzentrum, und nehme mir fest vor eine Stunde vor Spielbeginn wieder vor dem Stadiontor aufzutauchen.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Einige Minuten nach 16:00. Da stehe ich nun vor dem Stadion. Keine Netze an den Toren, kein Spielerbus, keine Zuschauer, keine Kassen geöffnet … was ist da schon wieder los? Wurde das Spiel in letzter Sekunde wieder einmal verschoben? Spielt Šiauliai die Heimspiele jetzt im kleinen Fussballdorf Gargždai, so wie es auch Atlantas Klaipeda macht? Plötzlich verlassen zwei Damen schnellen Schrittes das Stadion. Die muss ich jetzt fragen was da los ist. Ich erfahre dass das Spiel ausserhalb der Stadt auf einem Trainingsplatz stattfindet. Na servas, da hat mal ein litauischer Fussballverein ein erstklassiges Stadion als Heimstätte, und dann spielt man das Heimspiel gegen die populärste Mannschaft des Landes am Trainingsplatz … das ist Litauen! Nun, wie soll ich da jetzt eine Stunde vor Spielbeginn hinkommen. Die Damen zeigen sich freundlich und haben Mitleid. Ich darf in ihr Auto steigen … sie fahren mich hin. Die Situation ist gerettet!

Später stellt sich heraus dass beide Damen die Eintrittskarten verkaufen … aus ihrem Kleinwagen heraus. Als wir angekommen sind befinden wir uns irgendwo im Nirdendwo ausserhalb der Stadt. Auf die Frage wie ich nach dem Spiel wieder in das Stadtzentrum komme zucken sie nur mit den Schultern. Na gut, dann werd ich mal das Spiel geniessen und mir erst beim Schlusspfiff den Kopf darüber zerbrechen wie ich von hier wieder weg komme.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

So sieht es aus als ich aus dem Kleinwagen der beiden Damen steige. Vereinzelt stehen Wohnblocks herum. Das Stadtzentrum ist gaaaanz weit weg. Von einer Buslinie keine Spur. Aber egal, ich hab es doch noch geschafft rechtzeitig zur richtigen Spielstätte zu kommen. Die beiden Damen waren meine Rettung. Alles Andere wird sich nach dem Spiel weisen.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

So sieht sie also aus die „wahre Heimstätte“ des FC Šiauliai. Ein Kunstrasenplatz am Ende der Stadt mit einer notdürftig aufgestellten Tribüne.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Ich kaufe mir eine Karte um 3 Litas (0,86 Euro), und überlasse den Rest meines 10 Litas Scheines den beiden Damen, die mir durch ihre Mitnahme meinen Fussballtag gerettet hatten.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

0,86 Euro Eintritt für einen Sitzplatz auf der Haupttribüne eines Erstligaspiels. Daran könnte sich auch Rapid Wien ein Beispiel nehmen. 🙂
Da noch nicht so viele Leute den Weg in das Innere der Arena gefunden haben, kann ich mir in Ruhe einen schönen Sitzplatz suchen.

Es wird nun Zeit sich dem Spiel zu widmen.

FC Šiauliai – Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)
Beginn: 17:00
Im Westen der Stadt, 800 Zuschauer
Schiedsrichter Dirda (Kaunas)

Torfolge:
1:0 (15.) Eliošius
1:1 (26.) Komolov
2:1 (45.) Rimavičius
2:2 Elfmeter (70.) Kuklys

Das sind die nüchternen Zahlen und Fakten.

Bevor das Spiel beginnt suche ich aber noch die Dixi Toilette auf. Es gibt nur zwei davon. Beide nebeneinander am linken Cornereck der Tribüne. Ich befinde noch im Inneren der mobilen Notdurftanlage, als ich bemerke dass die Žalgiris Ultras eintreffen. Die beiden Dixi Häuschen befinden sich also im gerade erst jetzt deklarierten Auswärtssektor. Abgeschirmt von Ordnerkräften und Polizei. Na bravo! Ich lasse mich aber nicht beirren, verlasse die stille Örtlichkeit, und begebe mich festen Schrittes durch den Žalgiris Mob zurück auf meinen Tribünenplatz. Schon höre ich es hinter meinem Rücken hysterisch kreischen. Ich habe die Aufmerksamkeit einer übermotivierten Ordnerkraft auf mich gezogen. Er meinte wohl ich wäre jemand aus der grün-weissen Fangruppe der die Hautptribüne stürmen möchte … also stelle ich mich, und drehe mich um. Sofort prasselt ein Schwall von litauischen Vorwürfen auf mich ein. Ich verstehe kein Wort davon. Als der Ordner mit seiner Belehrung fertig zu sein scheint, antworte ich: „Asch nesupratau. Asch esu Austras!“ Was soviel wie „Ich versteh nix. Ich bin Österreicher!“ heisst. Ich kann förmlich die Räder im Inneren seines Kopfes drehen hören. Was wird ihm da jetzt gerade durch den Kopf gehen? Wahrscheinlich: „Will der mich verarschen oder ist der wirklich Österreicher?“ Schliesslich lässt er mich auf die Tribüne. Sein strenger Blick bleibt aber.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Die Žalgiris Leute haben sich in der Zwischenzeit eines scheinbar nicht für das Spiel benötigten Tores bemächtigt und schleppen es in ihren Sektor …

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

… um darauf ihr Transparent anzubringen. 🙂

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Nur wenige Sekunden vor Spielbeginn. Der Platz ist gut gefüllt. Endlich sehe ich einmal eine volle Tribüne bei einem litauischen Ligaspiel!

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Das Spiel beginnt also. Žalgiris ist leicht feldüberlegen, tut sich aber schwer mit dem Herausspielen von Einschussmöglichkeiten. Šiauliai steht hinten sehr gut, und bleibt in Gegenstössen gefährlich.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Im Bild Mantas Kuklys (88) in Diensten von Žalgiris Vilnius. Am Beginn seiner Profikarriere spielte er zwischen 2008 und 2010 übrigens für den FC Šiauliai. Später spielte er 3 Saisonen in Belgien bei Turnhout und ab in diesem Jahr ist er wieder zurück in der Litauen Liga bei Žalgiris.

Bereits in der 15. Minute folgt der erste Hieb für die Gäste aus der Hauptstadt. Die Mannschaft in der Vorwärtsbewegung – die Verteidigung viel zu weit aufgerückt (Mittellinie) – Ballverlust – der letzte Mann verliert den Zweikampf … und bereits ab der Mittellinie kann Tautvydas Eliošius völlig frei und unbedrängt auf das gegnerische Gehäuse laufen. Das Tor ist dann nur noch Formsache. 1:0 für die Gastgeber. Das muss man erst mal verdauen. Ein klassischer Konter.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Trotz des frühen 0:1 Rückstandes stärken die Žalgiris Ultras ihrer Mannschaft weiterhin den Rücken!

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Die Mannschaft aus Vilnius nimmt die Fans beim Wort und gibt sich nicht auf. Es wird weiter bemüht nach vorne gespielt. Doch die letzte Anspielstation vor dem Tor will und will nicht erreicht werden. Immer ist irgendein Bein von einem Gegenspieler dazwischen. Oder der Ball geht neben das Tor. Im Bild der linke Žalgiris Flügelspieler Vaidas Šilėnas. Er trägt die Nummer 20.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

TOOOOR! 1:1!!! Nachdem es mit dem Handmeißel nicht geklappt hat, musste Žalgiris einmal den Schlagbohrer auspacken. Der Russe Pavel Komolov zog aus etwa 20 Metern ab, und der Schuss sass.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Jetzt drängen die Gäste auf den Führungstreffer!

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Mantas Kuklys (88) holt sich den Ball aus der eigenen Hälfte. Der FC Šiauliai Legoniär aus Argentinien (Rosario) Santiago Rodolfo Cesanelli (22) überreisst die Situation und eilt hastig zurück auf seine Position. Der Angriff des FC Šiauliai scheitert an der Entschlossenheit des ehemaligen FC Šiauliai Akteurs Mantas Kuklys.

In den letzten Sekunden der 1. Halbzeit dann der nächste Tiefschlag für Žalgiris Vilnius. Ein herrliches Ferserl in den 16er Raum, nützt Laurynas Rimavičius für die erneute Führung der Gastgeber – 2:1! Obwohl mein Herz für Žalgiris Vilnius schlägt, muss man da neidlos anerkennen, das war ein Tor für Feinschmecker. Ein Zuckerltor, würde Dr. Schneckerl Prohaska sagen … wenn es sein violetter Wunderknabe Tomáš Jun gemacht hätte.

Es geht also mit einer 2:1 Führung der Gastgeber in die Pause.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Zwischen den beiden Halbzeiten unterhält ein Pausenclown die Ballbuben und das Publikum. Ohne seine Tragerl Bier hätte er aber seine Show wahrscheinlich nicht abziehen können.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Wild entschlossen drängt Žalgiris jetzt auf das 2:2. Hier muss sich Šiauliai Torhüter Mindaugas Malinauskas einmal strecken.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Žalgiris wieder einmal im Vorwärtsgang. Der russische Mittelfeldmotor Pavel Komolov (10) spielt auf den schottischen Topscorer Callum Elliot. Der Angriff bringt aber nichts ein. Callum Elliot ist zwar der führende der Torschützenliste, in Šiauliai hatte er aber nicht den besten Tag. Blieb meist farblos und seine Abschlussstärke liess zu wünschen übrig. Er wurde allerdings auch sehr hart ran genommen, und das will was heissen als Schotte. Er kam übrigens von Heart of Midlothian FC. Also eine richtig gute Verstärkung für Žalgiris.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Šiauliai Sturmspitze Robertas Vėževičius winkt ab: „Den Ball erwische ich nicht mehr!“ War etwas zu steil gespielt.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Der kroatische Innenverteidiger von Žalgiris Vilnius: Luka Peric mit der Nummer 14.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Der Verteidiger Georgas Freidgeimas schaltet sich in den Angriff ein. Auch er spielte 2010 noch für den FC Šiauliai.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Das entscheidende Elfmeterfoul in der 69. Minute! Der Schotte Callum Elliot (9) wird von Deivydas Lunskis (15) gelegt. Der Verteidiger der Gastgeber bekommt dafür die gelbe Karte und Žalgiris den Elfmeter.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Der Elfmeter wird von Mantas Kuklys zum 2:2 verwandelt.

So blieb es dann auch bis zur 90. Minute und dem Ende der Nachspielzeit. Alles in allem muss man sagen dass FC Šiauliai sehr ruppig agierte, und teilweise schon fast etwas schmutzig spielte. Die Gäste aus der Hauptstadt waren feldüberlegen, taten sich aber extrem schwer Chancen herauszuspielen weil Šiauliai hinten sehr diszipliniert stand. Die Gegentore erhielten die Gastgeber ja auch nur aus einem Distanzschuss und einer Standardsituation.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Das Spiel ist aus. Ein Žalgiris Spieler bedankt sich für die Unterstützung der Fans. Wenn man bedenkt, etwa 3 1/2 Stunden Fahrt von Vilnius nach Šiauliai, Anstoss um 17:00 an einem Wochentag … ich denke die Unterstützung der Gästefans kann sich sehen lassen.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Ich hab es trotz Sprachbarrieren auch wieder irgendwie in das Stadtzentrum geschafft. Mit mehreren Gläsern Svyturis Baltijos lasse ich den Tag im Einkaufszentrum gemütlich ausklingen.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Entlang der menschen und autoleeren Hauptstrasse geht es zu Fuss zurück zum Hotel.

FC Šiauliai - Žalgiris Vilnius 2:2 (2:1)

Blick vom Hotelzimmer aus in die Innenstadt von Šiauliai. Jetzt wird im Fernsehen Championsleague Halbfinale geschaut!!! So endet ein Tag in der selbsternannten Sonnenstadt.

Früher Samstag Nachmittag. Es stand wieder einmal ein Besuch am Westbahn Platz am Programm.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Das Tor öffnet sich. Rein geht es in die imposante Sportanlage der Westbahn Linz.

Westbahn Linz Reserve – Dionysen Reserve 3:1 (2:1)
Beginn: 14:30
Westbahn Platz, 25 Zuschauer
Schiedrichter Hermann Steiner

Torfolge:
1:0 (10.) Florian „Fingi“ Fingolf
2:0 (23.) Dominik Grillwitzer
2:1 (38.) Aslan Cem
3:1 (50.) Julian Gumpenberger

Beim heutigen Spitzenspiel der 2. Klasse Mitte Reserve war die Favoritenrolle klar verteilt. Der Drittplazierte Westbahn Linz Reserve traf auf den abgeschlagenen Vorletzten Dionysen.

Den Zuschauern wurde einiges geboten. Alleine von den Namen bei der Aufstellung müsste man der Westbahn Reserve eine grössere Attraktivität zubilligen als der Kampfmannschaft. Im Tor stand der unverwüstliche Josef Hammerl, in der Verteidigung rührten Kapitän Florian „Fingi“ Fingolf und Wolfgang „Laufwunder“ Rammer Beton an, und im Angriff wirbelte Jochen „Reini Reinke“ „Leischi Leischner, usw“ Jelinek, oder auch bekannt als „der Mann mit den 1000 Namen.“ Das sind Spieler die ohne weiteres auch in der Landesliga ihren Mann stehen könnten. Dass sie die Westbahn Linz Reserve alleine durch die Präsenz am Spielfeld von Sieg zu Sieg treiben, wird kein Fussballfachmann bestreiten können. Der Meistertitel wird sich aber trotzdem nicht mehr ausgehen. Der Tabellenführer Union Leonding weist einen 14 Punkte Vorsprung auf.

Die Überraschung war gross als die Gäste aus dem Trauner Stadtteil Dionysen vor dem heutigen Gegner überhaupt keinen Respekt zeigten, und den Gastgebern in ihrem Defensivspiel anspruchsvolle Aufgaben zu lösen vorgaben. Aber mit Josef „Beppo“ Hammerl als Schlussmann hatte die Westbahn Reserve natürlich einen Trumpf in ihrer Hand, denn die erste Drangperiode der Gäste wurde mit ihm ohne grossem Zittern überstanden.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

THE EYE OF THE TIGER oder WENN BLICKE DEN BALL TÖTEN KÖNNTEN. Torhüter Josef Hammerl mit maximaler Konzentration beim Eckball.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Ein weiterer Bildbeleg seiner ausserordentlichen Klasse als Torhüter. Die furios anstürmenden Dionysner finden auch in dieser Situation ihren Meister in Josef Hammerl.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Der Kapitän und Publikumsliebling Florian „Fingi“ Fingolf im kompromisslosen Zweikampf gegen Serhat Celik.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Im Anschluss an diese Aktion musste Serhat Celik kurz zu Boden gehen. Mit „Fingi“ ist eben nicht gut Kirschen essen. Beim Fussball schon gar nicht.

Danach bekam Westbahn das Spiel dann aber besser in den Griff. Dionysen war da nur mehr mit langen Bällen über rechts aktiv. Diese Aktionen verliefen bis zur 38. Minute aber meist im Sande. Westbahn konnte sich nun öfter in der Hälfte des Gegners festsetzen.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Rainer Pesl (10) im Duell mit Andreas Bindreiter.

In der 10. Minute war es dann soweit und Publikumsliebling Florian „Fingi“ Finfolg trafe zum vielumjubelten 1:0 nach einem Getümmel vor dem Tor.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Kapitän und Publikumsliebling Florian „Fingi“ Fingolf hat soeben zum 1:0 getroffen. Die berechtigte Freude darüber ist ihm in das Gesicht geschrieben.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Dionysens Gabrijel Milos (links) im Zweikampf mit Westbahns Bahjat Kokeu (rechts).

Nachdem Westbahn in der 23. Minute durch Grillwitzer Dominik zum 2:0 traf, wurde die Partie etwas hitziger. Dionysen wachte auf und stemmte sich mit etwas mehr Engagement gegen die drohende Niederlage.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Kleinlaut schleicht sich Florian „Fingi“ Fingolf vom Tatort. Soeben soll er einen Dionysen Spieler mit zwei gesteckten Beinen zu Fall gebracht haben. Die gegnerischen Spieler sind ausser sich vor Wut und beschimpfen Fingi als „Gehirnamputierten“. Dionysen beweist damit zwar eine sehr kreative Wortwahl, Extrapunkte für die Tabelle bekommt man aber keine dafür.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Früher 0:2 Rückstand bei den Dionysen Jüngern. Die Nerven liegen jetzt vollkommen blank. Wer darf den Freistoss schiessen?

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Gegen Ende der 2. Halbzeit wirft Dionysen jetzt noch einmal alles nach vor. Nico Waldburger (12) gegen Bahjat Kokeu (8). Dieser Angriff brachte nichts Zählbares ein.

In der 38. Minute schlug es dann aber doch im Kasten von Josef Hammerl ein. Wieder ein langer Ball über rechts … abgerissene (?) Flanke von Cem Aslan und Josef Hammerl schaut gar nicht gut aus wie der Ball doch noch im Tor der Gastgeber einschlägt. Nur mehr 1:2 Rückstand für die Gäste. Jetzt war das Spiel wieder offen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Westbahn aber sofort wieder das berühmte Heft in die Hand.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Das Ofteringer Laufwunder Wolfgang Rammer läuft seinem Gegenspieler auf und davon. Doch leider nicht Richtung Tor, sondern in Richtung Cornerfahne. Das war ein strategischer Fehler. Ein kapitaler Fehler war das.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Hier ist er noch einmal. Ein alter Bekannter aus Ofteringer Tagen, Wolfgang Rammer, Rugby Nationalspieler und defensive Kämpfernatur bei Westbahn Linz. Seine Gegenspieler haben meist wenig zu lachen. Schnell im Laufduell und sicher in der Ballkontrolle ist er ein sicherer Gewinn für jede Mannschaft.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Die nächste Westbahn Chance dahin. Für Jochen „Reini“ Leischner (7) oder den Mann mit den vielen verschiedenen Namen war es heute aber nicht sein Tag. Viele Chancen versemmelt, wie er sich selbst immer liebevoll ausdrückt, und bei den entscheidenden Situationen immer einen Schritt zu spät. Auch von den Rängen kamen einige kritische Bemerkungen. So meinte ein kecker Jungendlicher nach einem vergeblichen Sprint in Richtung Leischi: „Den hab ich auch schon einmal schneller gesehen …“ Ein gewisser Frust ist aber jedenfalls zu verstehen. Schliesslich hat sich sein winterlicher Sensationstransfer zu OÖ Ligist Union Weisskirchen wegen 500 Euro zerschlagen. Kein Wunder also wenn Reini in der Reserve nur „Dienst nach Vorschrift“ macht. Kann man gut verstehen. Warum man bei Westbahn den Spielern bei Wechselgelüsten immer nur Prügel vor die Füsse wirft, weiss man wohl auch nur selber. Es ist ja leider nicht der erste Fall.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

TOOOR! 3:1 durch Julian Gumpenberger in der 50. Minute!

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Auch beim Stand von 1:3 versuchten es die Dionyser weiter, doch bei Wolfgang Rammer bissen sie meist auf Granit. Nur noch ganz selten kam man vor das Tor der Gastgeber. Und wenn man einmal vor das Tor kam, war man nur harmlos.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Dionysens Marko Kristo zeigt es an: „Hier ist der Ball!“

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Rollende Angriffe der Westbahner prägten die Mitte der zweiten Halbzeit.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Zeitweise ging es hart zur Sache. Der Torschütze Julian Gumpenberger verletzt am Boden.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Doch Dionysen gab sich noch lange nicht geschlagen. Als Geheimwaffe wurde noch einmal Albert Güris in das Spiel geworfen. Er sollte der Partie noch einmal eine Wendung verpassen. Kapitän Gabrijel Milos verliess für ihn das Feld.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Und siehe da … Dionysen versuchte noch einmal alles und kam nun auch wieder öfter in die Hälfte der Gastgeber. Doch auch diese kurze Angriffswelle verebbte wieder.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Verhöhnung des Gegners? Da Dionysen kaum noch aus der eigenen Hälfte herauskam, konnte sich die Hintermannschaft der Westbahn solchen lustigen Spässen hingeben. Die „Dreierkette“ einmal anders.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Und wenn es dann noch einmal brenzlig wurde, war Wolfgang Rammer zur Stelle. Kein Durchkommen für Dionysens Marko Kristo.

Westbahn Linz Reserve Dionysen Reserve

Die letzten verzweifelten Angriffe der Gäste brachten nichts ein. Westbahn Linz feierte einen völlig verdienten und ungefährdeten 3:1 Sieg.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH von Rapidler.at!!!

1. Fussball Stammtisch im Mai!

Dienstag, 1. Mai 2012

Treffpunkt: 19:15
Beginn: 19:45

Dienstag, 3. April 2012

Treffpunkt: 19:30
Beginn: 20:00

Sonntag, 1. April 2012

Treffpunkt: 17:30
Beginn: 18:00
Ende: 20:00

Fussball Stamtisch

Mittwoch, 21. März 2012

Treffpunkt: 19:30

Fussball Stammtisch
Dienstag,6. März 2012
Treffpunkt: 19:30

Heute ist der Futsal Ball eingetroffen …

ACHTUNG! – ABGESAGT! – ACHTUNG!

Futsal
Sonntag, 26. Februar 2012

Treffpunkt: 20:00
Beginn: 20:30
Ende: 22:00

ACHTUNG! – ABGESAGT! – ACHTUNG!

Fussball Stammtisch
Mittwoch, 22. Februar 2012
Treffpunkt: 19:30

Fussball Stammtisch
Dienstag, 7. Februar 2012
Treffpunkt: 19:30

Fussball Stammtisch
Mittwoch, 25. Januar 2012
Treffpunkt: 19:30

Das Jahresende naht. Da steht wieder ein Besuch in der Haltestelle an.

Mit Sicherheit eines der besten Restaurants in Oberösterreich. 🙂

Eine gepflegte Suppe gehört dazu.

Die höchst intelLE(C)Ktuelle Tagespresse des heutigen Tages.

wiener schnitzel vom schwein kaiserteil

Wiener Schnitzel vom Kaiserteil. Leider wurde beim Reis gespart. Der war schnell weg.

Suppe, Schnitzel mit gemischten Salat und ein 1/8 Rotwein: 20 Euro inklusive Trinkgeld.

Fussball Stammtisch
Dienstag, 10. Januar 2012
Treffpunkt: 19:30

Fussball Stammtisch
Montag, 19. Dezember 2011
Treffpunkt: 20:30

Rapid Wien – Wacker Innsbruck 0:0
Hanappi Stadion, 15.300 Zuschauer, Schiedsrichter Drachta

Rapid Wien: Königshofer – Schimpelsberger, Sonnleitner, Pichler, Katzer – Heikkinen, Prager (75./Salihi) – Trimmel (88./Gartler), Hofmann, Drazan (55./Nuhiu) – G. Burgstaller

Wacker Innsbruck: Safar – Dakovic, Kofler, Svejnoha, Hauser – Abraham – Schütz, Merino, Hackmair, Wernitznig (67./Ildiz) – Burgic

Gelbe Karten: Trimmel, Burgstaller bzw. Kofler

Am Ende des Jahres war es wieder einmal an der Zeit, Sky Austria Sky Austria sein zu lassen, und den gemütlichen Fernsehsessel zu Hause dem bitterkalten Metallstuhl des Hanappi Stadions einzutauschen.

Um dem besonderen Tag anspruchsvoll zu huldigen, wurde der Tourismusattraktion Hadersdorf schon am frühen Nachmittag ein Besuch abgestattet. Die kunstvoll gestalteten Gebäude aus der Kaiserzeit sind mit Sicherheit immer eine Reise wert. Auch der Gourmettempel mit dem klangvollen Namen „Felsenkeller“ weiss zu gefallen. Weiter ging es dann mit der Eisenbahn nach Hütteldorf.

Das Warten auf dem Zug in Wien Hadersdorf. Eine Toilette gibt es übrigens am gesamten Bahnhofsareal keine. Dafür glänzt die ÖBB mit schnittigen Beschriftungen der Schilder.

In Hütteldorf angekommen herrschte schon reger Betrieb am Bahnhof. Der Augustin Verkäufer pries mit flotten Sprüchen seine Ware an, und ÖBB Info Mitarbeiterinnen lächelten fröhlich neben den Fahrkartenautomaten. Ob das ein Zeichen der neuen Westbahn Konkurrenz war, der schon mal einen Tag vor Geschäftsantritt seinen Schatten vorauswarf?

Vorbei am Stagshead und ein kurzer Blick in den „Fanshop“. Der war gerammelt voll. Kein Platz zum Stehen. Also wieder zurück auf die Strasse.

Plötzlich rauscht der Spielerbus der Innsbrucker vorbei. Na, wenn man schon mal in der Nähe ist, sollte man sich den Einmarsch der Gladiatoren des runden Leders aus dem heiligen Tiroler Lande auch schon mal anschauen.

Besondere Erheiterung unter den Rapid Fans sorgte allerdings der Schriftzug am Spielerbus der Tiroler. „Der Tiroler Traditionsverein am Tivoli“ soll mit diesem Bus angeblich transportiert werden. Also ein Verein den es unter diesem Namen und dieser Zusammenstellung als Nachfolger des „FC Wacker Tirol“ erst seit 2007 gibt, wird bereits als „Traditionsverein“ angesehen. Sowas gibt es wohl auch nur in Österreich. 4 Jahre Tradition, naja, immerhin.

Unter Ordner und Polizeieinsatz schreiten die Innsbrucker vom Spielerbus in ihre Kabinen. Im Bild Szabold Safar, der hungarische Hexer aus der Pannonischen Tiefebene. Das Strahlen der weiblichen Rapid Anhängerinnen im Hintergrund spricht Bände. Würde er auf seine alten Tage noch zu Rapid wechseln, wären ihm wohl die grün-weissen Damenherzen sicher.

Anschliessend ging es entlang der Deutschordenstrasse in Richtung Nordtribüne. Die trotz Rapid Spiel relativ von Menschen geleerte Deutschordenstrasse zeigte sich an diesem kalten Samstag Nachmittag in ihrem ganzen Charme als melancholische Kulisse eines Wiener Vorstadtbezirkes.

Beim Stadioneingang musste man sich einer doppelten Ordnerkontrolle unterziehen. Durchsucht wurde trotzdem nur lustlos und halbherzig. Im Prinzip hätte man alles mögliche reinschmuggeln können. Dies zeigte wiedermal dass diese Kontrollen lediglich als Feigenblatt dienen. Grundsätzlich bin ich ja gegen Kontrollen, zumindest auf den Haupttribünen, schliesslich werde ich ja auch nicht abgegriffen wenn ich ein Lichtspielhaus oder eine Theaterveranstaltung besuche. Und Ausschreitungen bzw. Anschläge gab es bei Theatervorführungen ja auch schon. Man erinnere sich an die Aktion der schwarzen Witwen in Moskau, oder die Ermordung von US-Präsident Abraham Lincoln. Beide Fälle fanden ebenso in Theaterhäusern statt, aber jetzt besteht die Gefahr zu ausschweifend zu werden. Bleiben wir also lieber beim heutigen Spiel.

1 1/2 Stunden vor dem Anpfiff war noch nicht viel los. Nachwuchskicker vertrieben sich ihre Zeit mit einem Spiel auf kleine Tore. Besonders intelligent die Dressenwahl der Mannschaften. Spielte auf der einen Hälfte zumindest Rot gegen Weiss/Helles Orange (Bild), so war es auf der anderen Hälfte ein Hellrot gegen Dunkelorange. Absolut genial!

Gemächlich schritt man zu den Plätzen. Diese befanden sich unter dem Abgang 24.

Auch interessant, die VIP Plätze der Nordtribüne.

Beim Anpfiff war das Spiel schon relativ gut gefüllt. 15.300 waren es am Ende. Kurz nach dem Anpfiff strömten aber noch eine Unmenge an Leuten in den Sektor. Ich vermute der Ordnerdienst hat die Kontrollen beim Eingang noch weiter gelockert, damit die Leute nicht zuviel vom Spiel verpassen. Ein weiteres Mal könnte man daher die Sinnhaftigkeit solcher Kontrollen in Frage stellen, ich lasse es aber bleiben.

Das Spiel beginnt und der heute unsichere Sonnleitner rückt Milan Burgic zu Leibe.

Die Innsbrucker Fans waren auch zahlreich mitgereist und sangen fleissig ihre Lieder. Das war keine schlechte Vorstellung. Bravo!

Thomas Prager mit einem Verlegenheitsabspiel im Mittelfeld. Ich würde ihm wieder eine solide Leistung attestieren, freilich ohne geglänzt zu haben.

Ein Rapid Fan möchte den Gästen aus Tirol die Hand schütteln und wird von der Polizei unsanft zurückgehalten. So enden Fanfreundschaften bevor sie noch begonnen haben.

Rapid Verteidiger Harald Pichler klärt eine selbstverschuldete kritische Situation dann doch noch souverän.

Max Morlock Stadion jetzt! Da kann ich nur beipflichten.

Alexander Hauser (?) der das Fussballerhandwerk in den Jahren 2000 bis 2002 bei den Glasgow Rangers gelernt hat, versucht es einmal mit einem Schuss aus der Distanz.

Für Rapid war es das erwartet schwere Spiel gegen die Innsbrucker. Nicht selten kamen die Gäste zu guten Einschussmöglichkeiten. Aber der neue Schlussmann im Gehäuse der Gastgeber strahlte eine beneidenswerte Sicherheit aus.

Es war an diesem Nachmittag im Dezember wirklich bitterkalt, und so versuchten sich die Gäste aus Innsbruck mit Pyrotechnik aufzuwärmen.

Als es gegen Ende immer noch 0:0 stand, begann man sich mit einer torlosen Punkteteilung abzufinden. Rapid Trainer Peter Schöttel fiel wieder nur durch Panikwechsel auf, so brachte er, wie schon beim trostlosen 0:0 letzte Woche in Kapfenberg, abermals 4 Stürmer (Burgstaller, Gartler, Nuhiu, und Salihi). Aber anstatt mit diesem 4-2-4 mit langen Bällen das nicht mehr vorhandene Mittelfeld zu überbrücken und die Entscheidung so zu erzwingen, spielte man weiter im alten Trott und verlor die Bälle meist wieder im Mittelfeld bevor man noch gefährlich vor dem Tor der Innsbrucker auftauchen konnte. Auch mit dem Schusstraining scheint vieles falsch zu laufen, denn die Distanzschüsse der Grün Weissen spotteten wirklich jeder Beschreibung. Also wenn man sich schon nicht Torchancen herausspielen kann, dann sollte es zumindest mit den Weitschüssen besser klappen. Zumindest konnte man in den letzten Minuten einige Ecken herausholen, die aber im Endeffekt auch nichts einbrachten.

Wieder einmal versucht es Hofmann über die linke Seite, aber die Abwehrmauer der Innsbrucker steht zu gut, um hier etwas zuzulassen.

Kurz vor dem Ende gab es dann auch noch ein Wiedersehen mit dem Augustin Verkäufer.

Eine der letzten Chancen des Spiels. Rene Gartler vertändelt …

Schlusspfiff! Das war’s. Völlig durchgefroren machte man sich auf den Weg nach Hause.

Vorher ging es aber noch zum Hütteldorfer Griechen auf einen würzigen Imbiss.

Naja, was soll man sagen zum Spiel. Die Innsbrucker waren über 90 Minuten sicher ebenbürtig und haben sich den Punkt redlich verdient. Nach dem Spielverlauf muss man als Rapidler mit dem Punkt sogar zufrieden sein, denn mit etwas Pech in der Verteidigung hätte man dieses Spiel auch verlieren können. Etwas unverständlich daher auch das gellende Pfeifkonzert nach dem Schlusspfiff. Sicher ist ein Unentschieden zu Hause gegen Innsbruck zu wenig wenn man dauerhaft vorne mitspielen möchte, jedoch hat sich die Mannschaft bemüht. Es war fussballerisch aber nicht mehr drinnen. So ehrlich muss man sein. Die Innsbrucker wissen wie man Fussball spielt, und mir war vor dem Spiel schon klar dass man heute eine sehr gute Leistung abrufen muss um den Platz als Sieger zu verlassen. Eine gute bis passable Leistung reichte meiner Ansicht nach eben nur zu einem Punkt. Das ist alles ganz natürlich und erklärlich. Vom Spielermaterial her sehe ich deshalb zwischen Rapid und Innsbruck auch keine himmelhohen Unterschiede.

Fussball Stammtisch
Montag, 12. Dezember 2011
Treffpunkt: 20:00

Fussball Stammtisch
Mittwoch, 30. November 2011
Treffpunkt: 19:30

Fussball Stammtisch
Dienstag, 15. November 2011
Treffpunkt: 19:30

ACHTUNG!!!

Stammtisch abgesagt!

ACHTUNG!!!

Fussball Stammtisch
Mittwoch, 2. November 2011
Treffpunkt: 19:30

Fussball Stammtisch
Dienstag, 18. Oktober 2011
Treffpunkt: 19:30

Racing Santander – Real Madrid
Mittwoch, 21. September 2011 – 20:00
Quoten: 13,00 – 6,50 – 1,20
Tipp 2 AH -1,5 … Quote: 1,57

Real sollte nach der letzten Heimpleite gegen Levante motiviert in diese Partie gehen.

Racing Santander hatte 4 von den letzten 5 Spielen keinen Torerfolg zu verzeichnen, und soll im heutigen Spiel auch ersatzgeschwächt antreten. Dass Real Madrid hoch gewinnen kann, haben sie heuer schon öfters bewiesen: 8:1 zu Hause gegen Almeria, und 6:0 bei Saragossa.

Real Madrid sollte mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen.

Racing Santander – Real Madrid 0:0
Schön langsam wird es blamabel hier. Schon wieder verloren.

WETTE VERLOREN!

© Bild: Ron Sumners | Dreamstime.com

Fussball Stammtisch
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Treffpunkt: 19:30

+++ ACHTUNG! +++ ACHTUNG! +++ +++ ACHTUNG! +++ ACHTUNG! +++

Stammtisch wurde abgesagt! Neuer Termin wird so früh wie möglich bekanntgegeben.

+++ ACHTUNG! +++ ACHTUNG! +++ +++ ACHTUNG! +++ ACHTUNG! +++

Novara – Inter Mailand
Dienstag, 20. September 2011 – 20:45
Quoten: 5,50 – 3,50 – 1,70
Tipp 2

Inter Mailand ist seit 6 Spielen ohne Sieg. Heute muss man gewinnen, sonst dürfte die Luft für den Trainer dünn werden.

Novara ist der Aufsteiger in die Serie A, und hat heute sein erstes Heimspiel. In den beiden Auswärtspartien machte man eine nicht so schlechte Figur. 2:2 bei Chievo und 1:2 bei Cagliari.

Trotzdem müsste Inter das heute machen. Die Spieler stehen in der Pflicht!

Novara – Inter Mailand 3:1
War wohl wieder nichts. Inter Mailand bleibt auch im siebten Spiel in Serie ohne Sieg.

WETTE VERLOREN!

© Bild: Ron Sumners | Dreamstime.com

AIK Stockholm – Djurgarden
Montag, 19. September 2011 – 19:00
Quoten: 1,90 – 3,40 – 4,00
Tipp 1

AIK Heim: 10-0-2.
Djurgarden Auswärts: 2-1-8.

AIK Stockholm mit 5 Siegen aus den letzten 5 Spielen. Djurgarden nur mit einem Sieg aus den letzten 6 Spielen (4 Niederlagen – 1 Unentschieden).

Letzte Spiele:
AIK siegt auswärts bei Mjällby 2:0. Djurgarden gewinnt gegen Trelleborg zu Hause 4:3.

Djurgarden mit anfälliger Abwehr: in den letzten 6 Spielen erhielt man in jedem Spiel mindestens 2 Tore. AIK mit starker Abwehr. Nur 1 Gegentor aus den letzten 5 Spielen.

AIK Stockholm – Djurgarden 0:1
Der Aussenseiter Djurgarden gewinnt trotz 9(!) Minuten Nachspielzeit. Der Fussball ist schon verrückt!

WETTE VERLOREN!

© Bild: Ron Sumners | Dreamstime.com

ÖFB „Samsung“ Pokalbewerb, 1. Runde

Samstag, 19:00
LASKL Juniors – Rapid Wien 0:7 (0:3)
Linzer Stadion, 1.000 Zuschauer, Schiedsrichter Jäger

Torfolge:
0:1 (24.) Salihi
0:2 (31.) Salihi
0:3 (34.) Gartler
0:4 (47.) Salihi
0:5 (52.) Salihi
0:6 (62.) Salihi
0:7 (83.) Gartler

Das Pokalspiel der ersten Runde stand an. Rapid traf auf die Juniors des LASKL. Da das Spiel nicht auf Sky übertragen wurde, musste ich mich wohl oder übel in das Stadion bequemen um Rapid am heutigen Tage sehen zu können. 🙂

Der Andrang an den Stadiontoren hielt sich in Grenzen. Durchsucht wurde man vom aufmerksamen Ordnerdienst trotzdem. Vuurschrift is Vuurschrift. Meine Socken schienen es dem Ordnerjungen speziell angetan haben, denn er konnte seine Finger nicht mehr davon los bekommen. Schliesslich meinte er aber dann doch: „Passt!“, und ich konnte die ewige Baustelle der Stadt Linz betreten.

15 Euro zahlte man für einen Sitzplatz auf der ehemaligen Stehtribüne. Die Haupttribüne war ja immer noch gesperrt. Mit 15 Euro zeigte sich Herr Reichl ja richtig preisgünstig, oder wird der Eintrittspreis vom ÖFB vorgegeben? Letzteres würde mich nicht wundern. In der Meisterschaft zahlte man ja noch vor einigen Monaten bei LASKL gegen Mattersburg einen „Topzuschlag“ beim Eintrittspreis. So gesehen kann man um die 15 Euro wirklich nicht meckern.

Zum Spiel ist eigentlich wenig zu sagen. Rapid dominierte, fand in den ersten 20 Minuten aber kein Rezept um den Abwehrriegel der Linzer zu knacken. Erst nachdem man die Linzer etwas aus der Reserve lockte, fand man den Raum um schnell und direkt nach vorne zu spielen. Dann fielen auch die ersten Tore, und je länger das Spiel dauerte, umso mehr Tore fielen.

Rapid begann mit einem 4-4-2 und dem neuen Novota im Gehäuse: Novota – Katzer, Sonnleitner, Patocka, Schrammel – Prokopic, Hofmann, Kulovits, Drazan – Salihi, Gartler. Am Anfang sah es aber nach einem 3-5-2 aus. Schrammel stand sehr offensiv, und so reichten auch 3 Mann in der Abwehr.

Die meisten Salihi Tore fielen durch Flanke und Kopfball immer nach dem gleichen Schema. Den Schlusspunkt setzte Gartler mit einem kolossalen Weitschuss aus etwa 40 Metern.

Für besondere Heiterkeit unter den Besuchern sorgte der Pausenclown, der auch als Stadionsprecher fungierte. Aus Prokopic wurde „Prokoptschi“. Aus Nuhiu (auf der Ersatzbank) ein „Nohiro“. Als er bei der Auswechslung von Prokopic den Namen richtig aussprechen konnte, erhielt er von den Rängen tosenden Applaus.

Was soll man sonst noch sagen? Den Sieg feierten wir im Gastgarten eines oberösterreichischen Edeltempels mit Trumer Bier und Apfelsaft.

Die Schöttel Bilanz kann sich bisher sehen lassen. 4 Pflichtspiele. 3 Siege, 1 Unentschieden, und ein Torverhältnis von 11:0!

Der erste Blick auf den neuen Stadionvorplatz.

Der futuristische Haupteingang. 25 Millionen Euro Kosten. In Holland bauen sie von so einer Summe eine nagelneue Fussballarena.

Es geht los! Die Mannschaften betreten das Spielfeld.

Steffen Hofmann bei einem Freistoss. Früher hat er besser geschossen.

Ein Spieler der LASKL Juniors, von den Zuschauern liebevoll „Kupferdachl“ genannt, zeigt auf: „Bitte Herr Schiedsrichter ich weiss was!“

Ein schwach besetzter Rapid Sektor. Die Rapidler teilten sich aber im gesamten Stadion auf. Von den 1.000 Zuschauern dürften etwa 700 Rapidler gewesen sein. Linz ist eben derzeit mit LASKL und den Erfolgen von Blau Weiss Linz „fussballgesättigt“.

Rene Gartler stoppt sich mit dem Rücken zum Tor den Ball. Aus der Szene wurde natürlich nichts.

Rapid liess die LASKL Juniors kommen, und sie kamen. Dicke Luft bei einem Eckball. In den Gegenstössen fand Rapid dann viel Raum vor um passend zu antworten. Wenig später viel dann auch die 1:0 Führung.

Thomas Schrammel schaut auf. Langer Ball oder Sicherheitspass zum nächsten Mitspieler? Das war hier die Frage.

Der Torjubel zum 1:0 fiel etwas verhalten aus.

Blick vom Sektor 7 in Richtung Sektor 6.

Ein mir unbekannter Spieler der LASKL Juniors versucht den Ball loszuwerden.

Der neue Rapid Riese im Tor.

Rapid Torhüter Novota an der Flasche. „Er hat mich vor dem Abstieg gerettet“, meinte Ex-Rapidler und Neo-Coach der Hartberger Kurti Garger zum neuen Rapid Schlussmann, der aus der Slowakei geholt wurde.

Sprintrakete Katzer überläuft seinen Gegenspieler ohne mit der Wimper zu zucken.

Steffen Hofmann beim Freistoss, der leider wieder nichts einbringt.

Der Schuss ging in die Mauer.

1.000 Zuschauer beim einem Rapid Pflichtspiel. Der Pokalbewerb hat einfach keinen Stellenwert in Österreich.

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